Höllbachhof Konzept

Geschichte

Meine erste Begegnung mit diesem Ort war im Oktober 2009 und es war Liebe auf den ersten Blick. Der Hof liegt direkt am Höllbach, geborgen inmitten von grünen Hügeln, das Naturschutzgebiet „Hölle“ im Rücken. Große Felsen durchziehen das Bachbett, oft umarmt von kräftigen Baumwurzeln. Moos, Buchenlaub und Fichtengrün bilden ein dichtes Geflecht – so dicht, dass die Luft im Sonnenschein grün leuchtet.

Ein Ort, der Ruhe, Kraft und Klarheit schenkt. Friedlich, uralt weise und unerschütterlich.

Der Höllbachhof ist rund 500 Jahre alt. Früher trug er den Namen „Kothof“ – Kot ist ein altbayerischer Ausdruck für „fruchtbare Erde“. Der Hof trägt diesen Namen zu recht: die Erde in unserem Garten strotzt vor Fruchtbarkeit, die Pflanzen streben kraftvoll empor und bringen reiche Frucht.

Früher war´s anders…

Mehrere Vorbesitzer haben hier gewirkt und dem Hof das Potential gegeben, das wir heute nutzen können: Ein Wohnhaus, das mit Sorgfalt und viel Liebe zum Detail saniert wurde, ein Seminarhaus, das Wärme und Geborgenheit ausstrahlt, ein kleines Gästehäuschen für Menschen, die uns besuchen oder eine kurze Auszeit vom Alltag nehmen.

Ein großer, terrassierter Gemüsegarten mit Gewächshaus – groß genug, um alle Bewohner und Gäste mit frischem Gemüse, Salat und Früchten zu versorgen.

Ein Brunnen mit eigenem Quellwasser in der Mitte des Hofes, eine massive Scheune mit Werkstatt und Heulager auf dem Dachboden, ein kleiner Stall und ein hübsches Holzlager.

Wo wir stehen

Wir leben und arbeiten nach den Grundlagen der Permakultur, eingebunden in die Rhythmen der Jahreszeiten und des Landes.

Wir leben zusammen mit einer kleinen Ziegenherde, drei Schafen und einer Eselin. Mit einer großen Hühnerschar und eifrigen Bruthennen, die Jahr für Jahr ihre Küken sehr fürsorglich und engagiert aufziehen und ihnen alles lernen, was sie zum leben und überleben brauchen. Ein paar Gänse bewachen Haus und Hof, Laufenten helfen uns beim Schnecken absammeln, eine bunte Schar an Wildvögeln nistet und brütet hier. Es gibt Kröten, Frösche und Schlangen, Wühlmäuse und Maulwürfe, Schmetterlinge und eine unglaubliche Vielfalt an Insekten.

Wir melken vier der Ziegen von Hand und verarbeiten diese Milch zu Joghurt, Frischkäse, Feta, Camembert und Schnittkäse.

Wir ziehen unsere Gemüsepflanzen, Blumen und Kräuter aus eigenem Saatgut, mulchen die Beete mit Heu, versorgen uns mit selbstgemachten Seifen, Pflege- und Heilmitteln.

Unseren Acker führen wir als “Baumfeldwirtschaft”: lange Reihen von Schwarzerlen stehen zwischen Getreide, Kartoffeln, Futterrüben, Karotten und Zwiebeln. Neben üppig blühenden Sonnenblumen und humusbildenden Insektenweiden.

“Ich bin Leben, das leben will in Mitten von Leben, das leben will” (Albert Schweitzer).

Was wir am Höllbachhof wollen…..

Wir sehen den Höllbachhof als eine Art „Archehof“ und arbeiten nach den Grundlagen der Permakultur und nach biologischen Richtlinien. Es geht uns darum, mit wachem Bewußtsein und offenem Herzen eine Gemeinschaft mit den Tieren und Pflanzen, der Erde und der Landschaft zu sein, die sich gegenseitig nährt, fördert und erhält. Respekt und Achtung vor dem Leben sind die Grundlage für unsere Arbeit, Ethik und Prinzipien aus der Permakultur sind wertvolles Gestaltungs-werkzeug. Es geht uns um Selbstversorgung und darum, auch Besucher und Gäste für ein natürliches Leben zu begeistern.

Energiekonzept für die Zukunft

Lebensenergie schenkt uns der Wald und die wunderbare Landschaft hier täglich in Hülle und Fülle.
Die Energie für Heizung und Warmwasser liefert eine neue Scheitholzheizung, das Holz dafür kommt von “Käferbäumen” (also Bäume, die durch Borkenkäfer schwer geschädigt sind), durch Windbruch rund um den Hof und von unseren Nachbarn, die mit kleinen Traktoren und viel Handarbeit behutsam ihren Wald bewirtschaften.

Unser Strom kommt zu rund 75 % vom Hausdach (Photovoltaikanlage mit Batteriespeicher im Haupthaus), den Rest liefert Green Planet Energy (vormals Greenpeace-Energy).

Wir brüten zudem schon eine Weile über einer passenden Lösung um auf Komposttoiletten umzustellen – das liefert wertvollen Kompost und schützt unser Trinkwasser.

Menschen begeistern

Ein inniger Wunsch ist es, Menschen für ein natürliches Leben zu begeistern.
Wir möchten die Sehnsucht nach Rück-Verbindung wecken, nach einem Leben in Harmonie und Einklang mit der Natur und unserem ursprünglichen Wesen.

Es geht uns darum, die Fähigkeit und Fertigkeit zur Selbstversorgung zuerst in uns zu entwickeln und dann an Interessierte zu vermitteln. Wir sehen darin eine Möglichkeit, frei zu werden von existentiellen Ängsten, Manipulation und Konsumzwang. Wenn es gelingt, die Liebe und Verbundenheit zum Leben wieder zu fühlen, wird sich unsere Lebensweise unweigerlich verwandeln.

Wir wollen ausprobieren, wie eine echte Alternative aussehen kann, was es im praktischen, alltäglichen Leben bedeutet, wie diese Erkenntnisse „Wurzeln schlagen, Knospen, Blüten und Früchte bringen können – auf allen Ebenen.