Nachdem die großen Umbauarbeiten an den Häusern abgeschlossen waren, hatten wir in diesem Sommer ausgiebig Zeit, uns um unseren großen Gemüsegarten zu kümmern.

Sona, eine Vorbesitzerin des Höllbachhofes, hat vor vielen Jahren große Terassen angelegt und ein geräumiges Gewächshaus gebaut. Aus vielen Erzählungen wissen wir, dass sie den Garten mit viel Herz, Verstand und Intuition belebt hat und Fotos aus dieser Zeit belegen eine unendliche Fülle und blühende Lebendigkeit.

Als wir den Hof von der Gemeinschaft übernommen haben, war der Garten dann etwas verwildert, die Wühlmäuse hatten das gesamte Gebiet „erobert“ und im Boden war kaum ein Regenwurm zu finden.

Wir setzten auf die Mulchmethode um unerwünschte Beikräuter zu verdrängen und das Bodenleben zu fördern. Besonders Regenwürmer lieben gemulchte Böden sehr und sind uns geschätzte Helfer und Freunde im Garten.
Wir haben allerlei Gemüse, Kräuter und Salate gesät und gepflanzt, gemischt mit vielen bunten Blumen. Den ganzen Sommer über waren die Blumenrabatten und Kräuterbeete von Schmetterlingen gesäumt, die Bienen und Hummeln erfüllten die Luft mit ihrem Brummen und so manche Kröte hat sich einen schattigen Platz unter den Stauden gesucht.

Schmetterlinge im Kräuterbeet

Schmetterlinge im Kräuterbeet

Vieles ist gut gewachsen und hat uns mit reichlich Ernte beschenkt.
Manches ist nicht gelungen und bringt uns dazu, in Büchern nachlesen um unsere „Fehler“ aufzuspüren. Nach fünf intensiven Jahren im Gemüsegarten (zunächst in Hohenbrunn, jetzt in Hohenbrunn und am Höllbachhof) sind wir noch immer blutige Anfänger. Wir staunen immer wieder, wie viel Wissen und Erfahrung es braucht, wie viel Beobachten und Lernen nötig ist, um kostbare Nahrung im eigenen Garten anzubauen.

Gurken mit Rankhilfe

Gurken mit Rankhilfe

Wenn ich an all das denke, was ich so gerne noch lernen und können möchte, werde ich manchmal mutlos und fühle mich überfordert.
Dann denke ich an Beppo den Straßenkehrer aus dem Buch Momo. Beppo erzählt Momo, dass er nie auf die ganze Straße schaut die zu kehren ist, weil er sich sonst beeilt und noch vor dem Ziel atemlos und kraftlos ist. Er tut immer nur den nächsten Schritt, den nächsten Besenstrich, den nächsten Atemzug. Und ohne es zu merken erreicht er das Ende der Straße, ganz ohne Hast und Anstrengung.

Gemüsegarten mit Gewächshaus

Gemüsegarten mit Gewächshaus

Seit wir den Höllbachhof im Februar 2015 übernommen haben, pendelten wir zwischen Hohenbrunn und Rettenbach. Dabei wurde das Gefühl der Zerrissenheit und der Wunsch, den Hof mit mehr Zeit und Ruhe Hegen und Pflegen zu können, mit jeder Woche stärker.

Seit September wohnt Stefan nun ganz am Hof. Das fühlt sich gut und richtig an, der Hof blüht auf unter seinen Händen und es ist wunderbar, mehr als immer nur „das Nötigste“ hier tun zu können.

Gleichzeitig war damit auch die Möglichkeit verbunden, unsere Tiere von Hohenbrunn zu holen und dauerhaft hier auf dem Hof anzusiedeln.

Sechs Ziegen und vier Schafe sind es, die ihr neues Zuhause hier gefunden haben. Sie geniessen die weiten Wiesen, das hügelige Land und die Klettersteine aus Granit, die überall zu finden sind.
Hinter der Scheune steht ein großer Walnussbaum, unter dem sie täglich ihr Müsli futtern und sich von uns Melken lassen. Jeden Morgen gesellen sich unsere beiden Katzen Prinz und Lila dazu und auch unsere Hündin Maya beobachtet das Geschehen aufmerksam und fasziniert.
Das ist ein besonders friedlicher, freundschaftlicher Moment in unserem Tagesablauf, den wir in vollen Zügen geniessen.

Melkplatz

Melkplatz

Für mich (Elisabeth) geht die Pendelei noch für mindestens zwei Jahre weiter. Meine Tochter besucht die Oberstufe am Gymnasium Ottobrunn und braucht noch das vertraute Nest in Hohenbrunn. Für mich ist es ein Geschenk, diesen „Ort in der Zukunft“ schon jetzt jede Woche besuchen zu können und all meine Träume hier beheimatet zu wissen.

Lila und Prinz sind mit dabei

Lila und Prinz sind mit dabei

Schaf döst in der milden Herbstsonne

Schaf döst in der milden Herbstsonne

Rechtzeitig zum vollen Seminarplan im Sommer 2016 sind sie fertig geworden – die neuen Gästezimmer im Haupthaus.

Im ersten Stock links befinden sich vier kleinere Zimmer, die seit Juli unseren Gästen als Einzel- und Doppelzimmer zur Verfügung stehen. Wir haben sie mit Holzböden und -wänden ausgebaut, schlicht und gemütlich möbliert und den Zugang über die rückwärtige Holzterasse angelegt. Auf diese Weise haben die Seminarteilnehmer jetzt die Wahl zwischen dem hellen und freundlichen Gemeinschaftsschlafraum im Seminarhaus und der Rückzugsmöglichkeit in ein separates Gästezimmer 🙂

Im Juli war Christoff Schneider mit seinem Permakultur-Design-Zertifikatskurs bei uns am Hof zu Gast. Ich selbst war vor gut fünf Jahren seine „Schülerin“ und dieser Kurs hat mein Leben ganz schön umgekrempelt.

Es geht um selbst denken, selbst machen, selbst versorgen.
Es geht um eine Lebensstrategie im Einklang mit der Natur. Oder – wie Bill Mollison, Gründer und „Erfinder“ der Permakultur es ausrückt: „Permakultur ist ein Tanz mit der Natur, in dem die Natur führt.“

Ein großer Teil des Kurses ist theoretische Wissens- und Grundlagenvermittlung. Aber ein besonders wert-voller Teil des Kurses ist praktisches Tun. So haben die Seminarteilnehmer zum Beispiel einen Komposthaufen angelegt und innerhalb weniger Tage erlebt, wie aus organischen „Abfällen“ durch die richtige Mischung und ein aktives Bodenleben duftender Kompost entsteht. Sie haben aus alten Lehmziegeln Ton gewonnen und ihn so lange mit Wasser und Sand abgemischt, bis er die richtige Konsistenz hatte um einen Lehmofen zu bauen. Sie haben aus leeren Flaschen (Altglas) und Lehm ein buntes Flaschenfenster gebaut, das im Frühjahr Teil unserer Komposttoilette werden wird.

eigene Projekte planen

eigene Projekte planen

Sie haben gelernt, wie man einen Sauerteig ansetzt um Brot zu backen, sie haben Johanniskrautöl und Ringelblumensalbe gemacht und mit Wildkräutern unter Anleitung von der Kräuterpädagogin Christine Aigner ein köstliches Menü gekocht.
Sie haben mit Stefan Käse gemacht, ein Hügelbeet gebaut und ein Steinbeet als Sonnenfalle angelegt. Sie haben ihre Sensen geschärft und anschließend unsere Wiese gemäht. Sie konnten beobachten wie unsere Hühner innerhalb weniger Tage ein Stück „wildes“ Land urbar gemacht haben, auf dem nun ein kleiner Waldgarten entsteht.

Kompostpflege

Kompostpflege

Sie haben Gemeinschaft und Kooperation erlebt, sie haben sich gegenseitig unterstützt und ergänzt und sie haben all das gesammelte Wissen in die Planung eines eigenen Permakulturprojektes eingebracht.

Für uns war es wunderschön, so viele Menschen hier am Hof beim Lernen, Ausprobieren und Arbeiten zu begleiten.

Auch 2017 ist wieder ein Kurs mit Christoff geplant – wenn Du neugierig geworden bist, findest Du HIER alle Infos.

Sensenmaht

Sensenmaht

pk-tontreten

Ton treten

Gemeinsam einen Ofen bauen

Gemeinsam einen Ofen bauen

kleiner Lehmofen

ein kleiner Lehmofen entsteht

Wildkräutermenü

Wildkräutermenü

Flaschenfenster bei Tag

Flaschenfenster bei Tag

Flaschenfenster bei Nacht, beleuchtet

Flaschenfenster bei Nacht, beleuchtet

Permakultur in der Theorie

Permakultur in der Theorie

Johanniskrautblüten

Johanniskrautblüten

 

Es ist mal wieder so weit – Horrormeldungen von Vögeln, die an der Vogelgrippe verenden, füllen die Schlagzeilen (wenn auch nur für kurze Zeit, denn im Moment gibt es ja weit mehr erschütternde Nachrichten weltweit als es Zeitungsseiten zu füllen gibt). Die Epidemie wurde bereits in „Pandemie“ umgetauft und die Panik ist groß.

150.000 Tiere wurden bereits „gekeult“.
Der Begriff „gekeult“ klingt fast harmlos – er kaschiert ein massenhaftes Morden von Tieren, das jedem Sinn entbehrt. Die Tiere werden in einem Elektrobad getötet und anschließend verbrannt. Für die allermeisten Tiere ist es das Ende eines ohnehin qualvollen, unnatürlichen Lebens.

Es gibt Ställe, in denen 30.000 Tiere (!!!!!) dicht an dicht miteinander leben. Hier gehört es schon in „normalen“ Zeiten zur täglichen Routinearbeit, morgens tote Tiere aus dem Stall zu holen.  Diese Tiere sind ausschließlich auf Höchstleistung gezüchtet und entwickeln unter solchen Bedingungen auch kein gesundes, starkes Immunsystem. Sie sind somit für jede Art von „Epidemie“ super anfällig.

Hühner in konventioneller Massentierhaltung

Hühner in konventioneller Massentierhaltung

Die Vogelgrippe tritt – ausser bei einigen Wildvögeln – fast ausschließlich in geschlossenen Massenställen auf. Ich bin kein Wissenschaftler und kein Tierarzt, aber die Erklärung, dass diese Tiere von infizierten Wildvögeln angesteckt werden, scheint mir absurd.
Einige Tierärzte vermuten, dass sich Wildvögel an „Abfällen“ der Massenställe infiziert haben könnten. Darüber hinaus gibt es Indizien, dass die Vogelgrippe durch den Export von Küken nach China (ja, richtig gelesen! Wir EXPORTIEREN KÜKEN nach CHINA!!!) Verbreitung in Europa findet. Ähnlich wie der durch Holzkisten importierte Asiatische Laubholzbockkäfer könnte auch der Vogelgrippe-Erreger durch entsprechende Transportkisten zu uns gelangt sein. Das Löffler-Institut geht diesen Hinweisen derzeit nach.

Die Konsequenz dieses sinnlosen Sterbens ist jedoch nicht, derartige Massenställe ein für allemal zu verbieten. Die Konsequenz ist nicht, dass die Tiere – Hühner, Enten, Puten und Gänse – künftig wesensgemäß gehalten werden – in kleinen Gruppen und in freier Natur.

Es gibt keine gesellschaftliche Diskussion darüber, ob wir Tiere wirklich so halten wollen, wie wir Verantwortung übernehmen für Lebewesen, die uns Nahrung sind.
Es geht nicht um die Würde der Tiere, um einen achtsamen Umgang mit ihnen.
In der Presse und in den Medien werden Zahlen hochgerechnet, die die finanziellen Schäden der Landwirte beziffern. Und es wird versichert, dass der Genuss der Weihnachtsgans keine Gefahr darstellt.
NICHTS wird kritisch hinterfragt, niemand bemüht sich deutlich zu machen, was für ein unfassbarer Wahnsinn das „Keulen“ von 150.000 Tieren ist.

Die Konsequenz aus der Causa „Vogelgrippe“ ist eine Stallpflicht, die ausnahmslos für alle Geflügeltiere im gesamten Bundesgebiet verhängt wird.

Hühner in freier Natur

Hühner in freier Natur

Das bedeutet, dass Leute wie WIR nun auch ihre Tiere einsperren müssen. Kleine Hobbyhalter, Hobbyzüchter, Selbstversorger, Landwirte im Nebenerwerb, die ein paar Hühner im Hausgarten laufen haben. Tiere alter Rassen, die sich durch natürliche Vitalität, Charakter, Intelligenz und ein robustes Immunsystem auszeichnen. Tiere, die ein Leben lang gewohnt sind, morgens aus dem Stall in die Wiese hinaus zu gehen, um sich ihr Futter zu suchen, ein Staubbad zur Federpflege zu nehmen und in der Sonne zu liegen. Diese Tiere werden jetzt in ihre Ställe gesperrt. Voraussichtlich bis April.

Glucke mit Küken im Garten

Glucke mit Küken im Garten

Die durchschnittliche Lebenserwartung eines Huhnes liegt bei rund sechs Jahren (wenn es nicht als Hochleistungslegehuhn mißbraucht und nach 12 Monaten geschlachtet wird). Ein solches Tier für ein halbes Jahr (November bis April) in den Stall zu sperren ist vergleichbar mit gut sieben „Menschenjahren“ in einer geschlossenen Haftanstalt.

Ich möchte an dieser Stelle das Tierschutzgesetz zitieren:
§ 1 Grundsatz
Zweck dieses Gesetzes ist es, aus der Verantwortung des Menschen für das Tier als Mitgeschöpf dessen Leben und Wohlbefinden zu schützen. Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen.

Dieser Grundsatz müsste an sich schon das Ende jeder Massentierhaltung bedeuten. Er müsste das Ende von Stallpflicht und Ohrmarken bedeuten. Er müsste die „Fleischproduktion“ der industrialisierten Landwirtschaft beenden. Sofort.

Das Naturschutzgebiet Hölle, der Höllbachhof und die umliegende Landschaft ist ein grün leuchtender Kraftort. Erdig, ehrlich, unbändig wild und unbeschreiblich sanft – ein kostbares Juwel.
Wenn ich mit meiner Hündin Maya durch die Wälder streife fühlt es sich an, als könnte ich hier endlich wieder richtig durchatmen – atmen in jede Zelle, in die Tiefe meiner Seele hinein. Urvertrauen, stilles Glück, Dankbarkeit und Freude breitet sich in mir aus.Grün-lichter-Ort

Besonders jetzt im Frühling scheint es, als würde selbst das Sonnenlicht hellgrün leuchten. Die jungen Blätter der Buchen, das frische Grün der Blaubeersträucher, der hellgrüne Haselhain – das ganze Tal leuchtet in hellgrünem Sonnenlicht.Grün-lichter-Ort3

Frühlingswunder.
Jedes Jahr beginnt das Leben auf’s Neue.
In jeder Knospe, in jedem Blatt, in jeder Blüte.
Ein Wunder. Immer wieder.

Jeden Morgen und jeden Abend gehe ich an dem zarten Haselgeflecht der Schwitzhütte vorbei, die in der Talmulde hinter dem Hof eingebettet ist. SchwitzhütteJeden Morgen und jeden Abend ist auch sie in leuchtendes Grün getaucht. Es ist ein besonders friedvoller, versöhnter und wunderschöner Anblick.

Anfang Juni wird es wieder ein Schwitzhüttenritual geben und Gerhard Popfinger baut ein Medizinrad aus Steinen. Einen Kraftort am Kraftort.
(Wenn Du dabei sein möchtest – Infos zum Seminar gibt’s hier).

Wie viele Menschen haben wohl durch all die Zeiten hindurch hier Kraft geschöpft, Heilung gefunden, Rituale gefeiert?
Hier, an diesem mystischen Ort mit den uralten Steinwesen?

Naturschutzgebiet Hölle

Naturschutzgebiet Hölle

In einer Hand voll Boden gibt es mehr Lebewesen als Menschen auf der Erde. In der oberen Bodenschicht eines fruchtbaren Bodens leben pro m² eine Billiarde Bakterien. Regenwurm & Co. verwandeln organische “Abfälle” in fruchtbaren Humus.

Wir haben vor vier Jahren aufgehört, unseren Garten tief umzugraben, denn dabei werden die verschiedenen Bodenschichten vermischt und das wertvolle Bodenleben gestört. Statt dessen bedecken wir die Erde im Frühjahr und im Herbst mit einer dicken Mulchschicht. Damit verhindern wir, dass der Boden austrocknet, der Wind wertvollen Humus verweht oder Starkregen ihn wegspült. Wir füttern die Regenwürmer, die sich daraufhin üppig vermehren, den Boden lockern, belüften und durch ihre Ausscheidungen mit Nährstoffen anreichern.

Mulchbeet2 Kürbis-im-Mulch

Am Anfang braucht es etwas Geduld – der Boden braucht Zeit für diese “Umstellung”. Mikroorganismen, Pilzmycelen und Regenwürmer müssen sich erst wieder einfinden und vermehren. Aber jetzt, nach vier Jahren, ist der Unterschied unverkennbar, die Erde üppig, fruchtbar und durchsetzt mit Regenwürmern.

Gestern haben wir unsere Kartoffeln gelegt. Ganz vorsichtig haben wir die Löcher dafür ausgehoben und waren begeistert, WIE lebendig unser Boden ist!

Kartoffeln

 

…..wie wir essen?

Diese Frage stand vor einiger Zeit in der Zeitschrift OYA.
Eine interessante Frage, findest Du nicht?

Wir beschäftigen uns seit einiger Zeit mit Komposttoiletten. Unsere Ausscheidungen – Kot und Urin – enthalten eine Fülle von wertvollen Nährstoffen. Sie könnten gute Nahrung sein für all die Bodenlebewesen, die daraus fruchtbaren Kompost machen würden.

BodenlebenAber anstatt unseren “Mist” zu kompostieren und die Bodenfruchtbarkeit zu erhöhen, spülen wir ihn mit einer großen Menge Trinkwasser in anonyme Kanalsysteme. Wir drücken auf den Spülknopf und sind froh, nichts weiter damit zu tun zu haben.
So wird aus wertvollen Nährstoffen Problemmüll, der ein monströses Wiederaufbereitungs-Netz antreibt.

Bei der konkreten Idee, die Toiletten am Höllbachhof in Komposttoiletten zu verwandeln, stossen wir in uns selbst, bei unseren Kindern und bei den  Seminargästen auf allerlei Widerstände. Menschenkot ist einfach ekelhaft.

Wollen wir wirklich und tatsächlich die Scheisse all der Menschen sammeln, die hier am Hof leben oder zu Gast sind? Wollen wir das wirklich kompostieren, mit Hilfe von Holzkohle vielleicht sogar Terra Preta herstellen und damit unsere Wiesen und Felder düngen? Oh je.

Die Vorstellung, dasselbe mit tierischen Ausscheidungen zu tun, macht uns und allen, die wir dazu befragen, gar keine Probleme. Es ist ja normal, dass Tiermist auf die Felder ausgebracht wird, wo unsere Lebensmittel wachsen.
Was ist das nur, dass wir Menschen uns so viel mehr vor Menschen ekeln?

Wie auch immer – unser Entschluss steht.
Wir werden zunächst zwei Toiletten für den Seminarbetrieb und eine Toilette für uns privat aufstellen. Wir werden versuchen, daraus Terra Preta (super fruchtbare Schwarzerde) zu gewinnen. Wir werden ausprobieren und Erfahrungen sammeln. Und vielleicht gelingt es uns, den anfänglichen Ekel in Wertschätzung zu verwandeln – spätestens dann, wenn aus unserer Scheisse fruchtbare Erde geworden ist, die nach dunklem Waldboden duftet….;-)

KomposttoiletteWenn Du wissen willst, wie eine Komposttoilette genau funktioniert, verlinken wir Dich HIER gerne auf die Seite von Wald-und-Wiesen-Design, die uns insgesamt am besten gefällt und wohl auch Lieferant unserer Toiletten sein wird.

 

Permakultur – eine HerzensAngelegenheit.

Vor rund fünf Jahren habe ich an einem 14tägigen Permakultur-Zertifikatskurs im Chiemgau teilgenommen. Von allen Kursen und Seminaren die ich im Lauf der Jahre belegt habe,  war das mit Abstand das Wert-vollste, Ermutigendste und Bereicherndste.
Seitdem krempelt sich unser Alltag um, der Garten wurde LebensRaum für allerlei Bäume, Sträucher, Gemüsepflanzen, für uns und eine bunte “Viecherei” (Schafe, Ziegen, Regenwürmer, Bienen, Hühner und Enten).

seminarprogramm-höllbachhof

In dem Buch Permakultur für alle habe ich gelesen, dass die gesamte “Biomasse” Ameisen unseres Planeten größer ist als die “Biomasse” Mensch. Ameisen sind auf den Planeten bezogen Nützlinge – uns Menschen hingegen muss man derzeit wohl eindeutig als Schädling bezeichnen.

Die Bestrebungen der meisten Umweltschutzorganisationen und entsprechender Initiativen zielt hauptsächlich darauf ab, dass wir Menschen weniger schädlich für uns, unsere Mitwelt und den Planeten werden. (Was ganz realistisch gesehen schon mal ein riesen Schritt wäre!). Aber – könnten wir nicht vielleicht sogar NÜTZLING werden? Könnten wir durch eine andere Lebensweise nicht nur weniger schädlich sondern dem Leben eine Bereicherung sein?

Es vergeht kein Tag, an dem ich mich diese Frage nicht beschäftigt:
Wie könnte es gelingen, dass wir Nützlinge werden? Ich finde, die Permakultur ist ein ermutigendes Konzept dafür.

SAM_2138Von den beiden Permakultur’lern Christoff Schneider und Bernhard Gruber haben wir in unserem Kurs viel gelernt über die “Alchemie des Lebens”. Über den Kreislauf von Erde, Pflanze, Tier und Mensch. Und darüber, wie wir als Mensch einen sinn-vollen Platz  darin einnehmen können.

Was ist Permakultur?

Hände1Permakultur ist eine Herzensangelegenheit.
Sie ist viel mehr als eine Form von biologischem Gärtnern, von biologischer Landwirtschaft oder Selbstversorgung.

Die Permakulturbewegung entstand aus einer kurzen aber intensiven Zusammenarbeit von zwei australischen Wissenschaftern.
Bill Mollison und David Holmgren entwickelten Mitte der 70er Jahre Permakultur als kreative Antwort auf die Umweltzerstörung durch die Industrienationen.

Mit diesem einzigartigen Planungswerkzeug werden ökologische Land-, Forst- , Wasser- und Energiewirtschaft sowie Gartenbau, Architektur, Gemeinschaften und Sozialökonomie, harmonisch und holistisch miteinander verwoben.

Permakultur bietet kreative Gestaltungs- und Designstrategien als Antwort auf die bevorstehenden Veränderungen und Krisen. SAM_2061 SAM_2040

„What permaculturists are doing is the most important activity that any group is doing on the planet“ David Suzuki (kanad. Wissenschaftler und Umweltaktivist)

Sorge für die Erde – sorge für den Menschen – teile gerecht und schränke Dich ein.  Dieser Satz bringt die grundlegende Haltung zum Ausdruck, die alles umfasst – den Schutz unserer Mitwelt, soziale Gerechtigkeit und die Konzentration und Reduktion auf das Wesentliche.

Für Stefan und mich ist Permakultur eine Herzensangelegenheit. Wir wollen uns nicht treiben lassen von Angst und Mangel. Wir möchten mit unserer Arbeit die Liebe zum Leben feiern. Wir wollen die Dankbarkeit und Freude für die Fülle der Natur zum Ausdruck bringen. Und ausserdem gibt’s einfach nichts Besseres, als frisch geerntetes Gemüse, Brot aus eigenem Korn gebacken und die Milch von unseren Tierfreunden 🙂

Neugierig geworden?

Von 17. bis 31. Juli 2016 findet am Höllbachhof ein Kurs mit Christoff Schneider statt, organisiert von Carsten Essig, Seventh-Generation.de

DSCF3287_2Christoff hat im Lauf vieler Jahre einen unglaublichen Schatz an Wissen und Erfahrung gesammelt, den er großzügig und unermüdlich teilt.

Der 72h Permakultur-Design Zertifikatskurs

  • Vermittelt kreative Gestaltungs- und Designstrategien für alle Klimazonen.
  • Erklärt was bei der Planung nachhaltiger und behaglicher Lebensräume für Menschen zu beachten ist.
  • Zeigt wie Leben mit und in Harmonie mit der Natur ohne Ausbeutung unserer natürlichen Ressourcen funktioniert.
  • Regt zu ganzheitlichem Denken an und zeigt Strategien zum schließen von Kreisläufen.
  • Hilft mit unsere Bürde auf Großmutter Erde zu verringern.
  • Bringt die Selbstverantwortung wieder zu den Menschen zurück.

Permakultur – weil’s Spaß und SINN macht!

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Eine neue Gemeinschaft mit mehreren Tausend Mitgliedern hat ihr neues Quartier bezogen: Es gibt wieder Bienen am Höllbachhof.

Vor etwa vier Jahren haben wir begonnen, uns intensiver mit Bienen zu beschäftigen. Wir ahnten schon immer, dass sie faszinierende Wesen sind. Aber WIE spannend das Leben eines Bienenvolkes tatsächlich ist, ist kaum zu beschreiben.
Bienen dienen ihrem Volk und dienen dem Leben in all seiner Vielfalt. Sie sind zäh, mutig und enorm fleissig und zugleich so zerbrechlich und empfindsam. Bienen1-web

Abbé Warré bezeichnete sie als
Priesterinnen bei der Hochzeit der Blumen.
Ich finde, schöner lässt es sich kaum ausdrücken…

Demeter bedeutet in Bezug auf ein Bienenvolk nicht, dass sich die Bienen ausschließlich von Nektar ernähren, der auf biodynamischen Gärten und Feldern  wächst. Das festzulegen und zu kontrollieren wäre unmöglich. Demeter bezieht sich in diesem Fall auf die Art der Haltung. Eine andere Ausdrucksweise dafür wäre “wesensgemäß“.  Link zum Leitbild des Demeter-Imkers Ulrich Miller

P1080418   Auf diesem Foto ist zu sehen, wie unser Bienenschwarm – angelockt vom Duft ihrer Königin (die bereits im Bienenhaus ist), selbstständig in die neue Behausung einzieht. Wir haben ihnen als Quartier eine Warrébeute angeboten. In dieser Art der Beute können die Bienen völlig frei bauen. Es gibt z. B. keine Rahmen, die eine bestimmte Anordnung vorgeben und die Behausung ist nach unten bei Bedarf erweiterbar. Diese Art der Behausung kommt einem natürlichen Quartier (z. B. in einem hohlen Baumstamm) ziemlich nahe.

Faszinierend war es zu beobachten, dass die stärksten Bienen aus dem Schwarm bald schon Futter gesucht und damit die schwächeren Bienen gefüttert haben. Immer wieder kamen einzelne Bienen – gelb von Pollen – angeflogen, setzten sich zu den entkräfteten, schwachen Tieren und stellten ihnen Nahrung zur Verfügung. So kamen auch die Schwachen wieder zu Kräften und konnten in die neue Behausung einziehen.

Ulrich Miller bietet am 8. und 9. Oktober ein Seminar für Bienenhalter und Imkern bei uns auf dem Höllbachhof an. Er gibt darin all den Fragen Raum, die im alltäglichen Leben, in den eigenen Erlebnissen und Erfahrungen mit Bienen und Bienenhaltung auftauchen.

Ulrich Miller

Ausserdem planen wir für Frühling 2017 auch wieder einen Einstiegskurs in die “wesensgemäße Bienenhaltung” bei uns am Hof. Mehr zu Ulrich Miller’s Seminaren
Für alle, die sich gerne von der Natur begeistern lassen, schon mal eine Idee zum Vormerken 🙂

Und jetzt gerade brummt’s in unserem Birnbaum – der Blütenduft im Sonnenschein ist für unsere Bienen einfach unwiderstehlich.

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