Nachdem die großen Umbauarbeiten an den Häusern abgeschlossen waren, hatten wir in diesem Sommer ausgiebig Zeit, uns um unseren großen Gemüsegarten zu kümmern.

Sona, eine Vorbesitzerin des Höllbachhofes, hat vor vielen Jahren große Terassen angelegt und ein geräumiges Gewächshaus gebaut. Aus vielen Erzählungen wissen wir, dass sie den Garten mit viel Herz, Verstand und Intuition belebt hat und Fotos aus dieser Zeit belegen eine unendliche Fülle und blühende Lebendigkeit.

Als wir den Hof von der Gemeinschaft übernommen haben, war der Garten dann etwas verwildert, die Wühlmäuse hatten das gesamte Gebiet „erobert“ und im Boden war kaum ein Regenwurm zu finden.

Wir setzten auf die Mulchmethode um unerwünschte Beikräuter zu verdrängen und das Bodenleben zu fördern. Besonders Regenwürmer lieben gemulchte Böden sehr und sind uns geschätzte Helfer und Freunde im Garten.
Wir haben allerlei Gemüse, Kräuter und Salate gesät und gepflanzt, gemischt mit vielen bunten Blumen. Den ganzen Sommer über waren die Blumenrabatten und Kräuterbeete von Schmetterlingen gesäumt, die Bienen und Hummeln erfüllten die Luft mit ihrem Brummen und so manche Kröte hat sich einen schattigen Platz unter den Stauden gesucht.

Schmetterlinge im Kräuterbeet

Schmetterlinge im Kräuterbeet

Vieles ist gut gewachsen und hat uns mit reichlich Ernte beschenkt.
Manches ist nicht gelungen und bringt uns dazu, in Büchern nachlesen um unsere „Fehler“ aufzuspüren. Nach fünf intensiven Jahren im Gemüsegarten (zunächst in Hohenbrunn, jetzt in Hohenbrunn und am Höllbachhof) sind wir noch immer blutige Anfänger. Wir staunen immer wieder, wie viel Wissen und Erfahrung es braucht, wie viel Beobachten und Lernen nötig ist, um kostbare Nahrung im eigenen Garten anzubauen.

Gurken mit Rankhilfe

Gurken mit Rankhilfe

Wenn ich an all das denke, was ich so gerne noch lernen und können möchte, werde ich manchmal mutlos und fühle mich überfordert.
Dann denke ich an Beppo den Straßenkehrer aus dem Buch Momo. Beppo erzählt Momo, dass er nie auf die ganze Straße schaut die zu kehren ist, weil er sich sonst beeilt und noch vor dem Ziel atemlos und kraftlos ist. Er tut immer nur den nächsten Schritt, den nächsten Besenstrich, den nächsten Atemzug. Und ohne es zu merken erreicht er das Ende der Straße, ganz ohne Hast und Anstrengung.

Gemüsegarten mit Gewächshaus

Gemüsegarten mit Gewächshaus