Das vergangene Jahr war überall gekennzeichnet von großer Trockenheit.
Es war unser erstes Jahr auf dem neuen Acker und dieses Stück Land hat uns trotzdem mit einer unglaublich reichen Ernte beschenkt.

Eine ganz besondere Freude war, dass beim Ausgraben der ersten Kartoffeln ein zwinkernder Kartoffelkerl zum Vorschein kam!
Ich kann nicht anders als das als Gruß der Erde an uns zu interpretieren. Wir haben den Acker von Hand bestellt, die Saatkartoffeln im Frühjahr Stück für Stück in die Erde gelegt, angehäufelt, tagelang im Frühsommer die Kartoffelkäfer abgesammelt und die reifen Früchte dann im Herbst mit der Gabel ausgegraben und von Hand eingesammelt.

Stefan hat zum ersten Mal in seinem Leben auch Getreide von Hand gesät – mit der Säwanne ist er über den Acker gelaufen, ließ die Haferkörner durch die Hand gleiten und bestellte so das Feld.

Um das Getreide auf natürliche Art vor zu starkem Unkrautdruck zu schützen, hat Stefan mit der “Kleegeige” (lt. wikipedia ein “altertümliches Gerät zum Ausbringen von Feinsamen”) Kleegras mit auf den Getreideacker ausgebracht (quasi als BIO-Antwort auf Glyphosat & Co.). Nach der Getreideernte bildet das Kleegras eine bodendeckende, lebende Mulchschicht, die den Boden mit Stickstoff anreichert und vor Erosion schützt.

Es ist eine persönliche Bindung, eine Beziehung zu dem Stück Land gewachsen, zum Boden, zu den Insekten die dort leben.

Wir haben die Kartoffeln, Futterrüben, Sonnenblumen und den Hafer über Monate hinweg mit unserem Lächeln und unserer Freude begleitet.
Und genau dieses Lächeln kam dann bei der Ernte zurück.

Erntedank.
Es vergeht kein Tag, an dem wir nicht aus ganzem Herzen dankbar sind.
Dankbar für diesen wundervollen Ort, für dieses schöne, kraftvolle, heilende Zuhause.
Für die Nahrung, die uns der Sommer geschenkt hat und die uns auch durch den Winter bringt.
Für die Tiere, die unsere Freunde und Gefährten sind.
Und für die Freiheit, die wir hier erleben dürfen.