Was wir hier definitiv zu viel haben: Wohnraum.
Was wir definitiv zu wenig haben: Hofgebäude.
Es fehlt an Platz für Heu und Getreide, für landwirtschaftliche Maschinen und Geräte.

Deshalb suchten wir nach einer Lösung – einem Platz für eine Scheune, ohne dafür einen der vielen lauschigen Orte rund um unseren Hof bebauen zu müssen. Von einem Mitarbeiter des Landratsamtes kam dann die zündende Idee: es war gut machbar, an die bereits bestehende Scheune anzubauen.

Wir haben den entsprechenden Bauantrag eingereicht und dank der positiven Stellungnahme des Landwirtschaftsamtes (wir sind dort nicht als landwirtschaftlicher Betrieb registriert) wurde unser Antrag auch genehmigt.

Ende Juli, kurz nachdem die Solaranlagenbauer abgezogen waren, kam Robby Herbst, ein befreundeter Zimmerermeister aus Hohenbrunn mit seiner Frau Heike und hat das Fachwerk aus dicken Balken für die neue Scheune errichtet und den Boden im 1. Stock verlegt. Die Handwerker hier aus der Umgebung hatten zuvor eine solide Zufahrt geschaffen und das Fundament gemauert.

Bei hochsommerlicher Hitze haben Robby und Heike zwei Wochen lang gehämmert und gesägt, gebohrt und geschraubt. Als das Dach dann mit Dachpappe dicht war, sind sie in die wohlverdienten Ferien gefahren.

Stefan hat mit seinen Söhnen Kai und Jonas das Dach anschließend mit Schindeln eingedeckt.

Die Verbretterung entsteht nun in Etappen – wann immer Jonas uns am Hof besucht, baut er weiter. In der Nordseite zum Innenhof hin befinden sich zwei hübsche Fenster und eine fast unsichtbare Tür. Die Südseite ist noch offen, die Giebelseite bekommt noch ein großes Scheunentor, ein kleineres im 1. Stock ist bereits fertig eingearbeitet.

In diesem Anbau lagert jetzt unser Getreide, in das 1. OG kommen im nächsten Sommer die frischen Heurundballen und auch für den Traktor und die Heumaschinen gibt es genug trockenen Stellplatz.

Unsere Hühner haben jeden Bauabschnitt mit großer Neugier begleitet, sassen bei den Zimmerleuten auf den Böcken, haben die Fachwerk-Nischen wie einen Setzkasten belegt und  geniessen es offensichtlich, dass bei schlechtem Wetter nun zusätzlicher überdachter Raum zur Verfügung steht.

Im Frühjahr werden wir russischen Wein pflanzen, der dann das gesamte Gebäude erobern darf, den Vögeln Nistplatz und im Herbst Futter zur Verfügung stellt und das Bauwerk mit einem “Fell” aus Blättern überziehen wird…