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…..wie wir essen?

Diese Frage stand vor einiger Zeit in der Zeitschrift OYA.
Eine interessante Frage, findest Du nicht?

Wir beschäftigen uns seit einiger Zeit mit Komposttoiletten. Unsere Ausscheidungen – Kot und Urin – enthalten eine Fülle von wertvollen Nährstoffen. Sie könnten gute Nahrung sein für all die Bodenlebewesen, die daraus fruchtbaren Kompost machen würden.

BodenlebenAber anstatt unseren “Mist” zu kompostieren und die Bodenfruchtbarkeit zu erhöhen, spülen wir ihn mit einer großen Menge Trinkwasser in anonyme Kanalsysteme. Wir drücken auf den Spülknopf und sind froh, nichts weiter damit zu tun zu haben.
So wird aus wertvollen Nährstoffen Problemmüll, der ein monströses Wiederaufbereitungs-Netz antreibt.

Bei der konkreten Idee, die Toiletten am Höllbachhof in Komposttoiletten zu verwandeln, stossen wir in uns selbst, bei unseren Kindern und bei den  Seminargästen auf allerlei Widerstände. Menschenkot ist einfach ekelhaft.

Wollen wir wirklich und tatsächlich die Scheisse all der Menschen sammeln, die hier am Hof leben oder zu Gast sind? Wollen wir das wirklich kompostieren, mit Hilfe von Holzkohle vielleicht sogar Terra Preta herstellen und damit unsere Wiesen und Felder düngen? Oh je.

Die Vorstellung, dasselbe mit tierischen Ausscheidungen zu tun, macht uns und allen, die wir dazu befragen, gar keine Probleme. Es ist ja normal, dass Tiermist auf die Felder ausgebracht wird, wo unsere Lebensmittel wachsen.
Was ist das nur, dass wir Menschen uns so viel mehr vor Menschen ekeln?

Wie auch immer – unser Entschluss steht.
Wir werden zunächst zwei Toiletten für den Seminarbetrieb und eine Toilette für uns privat aufstellen. Wir werden versuchen, daraus Terra Preta (super fruchtbare Schwarzerde) zu gewinnen. Wir werden ausprobieren und Erfahrungen sammeln. Und vielleicht gelingt es uns, den anfänglichen Ekel in Wertschätzung zu verwandeln – spätestens dann, wenn aus unserer Scheisse fruchtbare Erde geworden ist, die nach dunklem Waldboden duftet….;-)

KomposttoiletteWenn Du wissen willst, wie eine Komposttoilette genau funktioniert, verlinken wir Dich HIER gerne auf die Seite von Wald-und-Wiesen-Design, die uns insgesamt am besten gefällt und wohl auch Lieferant unserer Toiletten sein wird.

 

Permakultur – eine HerzensAngelegenheit.

Vor rund fünf Jahren habe ich an einem 14tägigen Permakultur-Zertifikatskurs im Chiemgau teilgenommen. Von allen Kursen und Seminaren die ich im Lauf der Jahre belegt habe,  war das mit Abstand das Wert-vollste, Ermutigendste und Bereicherndste.
Seitdem krempelt sich unser Alltag um, der Garten wurde LebensRaum für allerlei Bäume, Sträucher, Gemüsepflanzen, für uns und eine bunte “Viecherei” (Schafe, Ziegen, Regenwürmer, Bienen, Hühner und Enten).

seminarprogramm-höllbachhof

In dem Buch Permakultur für alle habe ich gelesen, dass die gesamte “Biomasse” Ameisen unseres Planeten größer ist als die “Biomasse” Mensch. Ameisen sind auf den Planeten bezogen Nützlinge – uns Menschen hingegen muss man derzeit wohl eindeutig als Schädling bezeichnen.

Die Bestrebungen der meisten Umweltschutzorganisationen und entsprechender Initiativen zielt hauptsächlich darauf ab, dass wir Menschen weniger schädlich für uns, unsere Mitwelt und den Planeten werden. (Was ganz realistisch gesehen schon mal ein riesen Schritt wäre!). Aber – könnten wir nicht vielleicht sogar NÜTZLING werden? Könnten wir durch eine andere Lebensweise nicht nur weniger schädlich sondern dem Leben eine Bereicherung sein?

Es vergeht kein Tag, an dem ich mich diese Frage nicht beschäftigt:
Wie könnte es gelingen, dass wir Nützlinge werden? Ich finde, die Permakultur ist ein ermutigendes Konzept dafür.

SAM_2138Von den beiden Permakultur’lern Christoff Schneider und Bernhard Gruber haben wir in unserem Kurs viel gelernt über die “Alchemie des Lebens”. Über den Kreislauf von Erde, Pflanze, Tier und Mensch. Und darüber, wie wir als Mensch einen sinn-vollen Platz  darin einnehmen können.

Was ist Permakultur?

Hände1Permakultur ist eine Herzensangelegenheit.
Sie ist viel mehr als eine Form von biologischem Gärtnern, von biologischer Landwirtschaft oder Selbstversorgung.

Die Permakulturbewegung entstand aus einer kurzen aber intensiven Zusammenarbeit von zwei australischen Wissenschaftern.
Bill Mollison und David Holmgren entwickelten Mitte der 70er Jahre Permakultur als kreative Antwort auf die Umweltzerstörung durch die Industrienationen.

Mit diesem einzigartigen Planungswerkzeug werden ökologische Land-, Forst- , Wasser- und Energiewirtschaft sowie Gartenbau, Architektur, Gemeinschaften und Sozialökonomie, harmonisch und holistisch miteinander verwoben.

Permakultur bietet kreative Gestaltungs- und Designstrategien als Antwort auf die bevorstehenden Veränderungen und Krisen. SAM_2061 SAM_2040

„What permaculturists are doing is the most important activity that any group is doing on the planet“ David Suzuki (kanad. Wissenschaftler und Umweltaktivist)

Sorge für die Erde – sorge für den Menschen – teile gerecht und schränke Dich ein.  Dieser Satz bringt die grundlegende Haltung zum Ausdruck, die alles umfasst – den Schutz unserer Mitwelt, soziale Gerechtigkeit und die Konzentration und Reduktion auf das Wesentliche.

Für Stefan und mich ist Permakultur eine Herzensangelegenheit. Wir wollen uns nicht treiben lassen von Angst und Mangel. Wir möchten mit unserer Arbeit die Liebe zum Leben feiern. Wir wollen die Dankbarkeit und Freude für die Fülle der Natur zum Ausdruck bringen. Und ausserdem gibt’s einfach nichts Besseres, als frisch geerntetes Gemüse, Brot aus eigenem Korn gebacken und die Milch von unseren Tierfreunden 🙂

Neugierig geworden?

Von 17. bis 31. Juli 2016 findet am Höllbachhof ein Kurs mit Christoff Schneider statt, organisiert von Carsten Essig, Seventh-Generation.de

DSCF3287_2Christoff hat im Lauf vieler Jahre einen unglaublichen Schatz an Wissen und Erfahrung gesammelt, den er großzügig und unermüdlich teilt.

Der 72h Permakultur-Design Zertifikatskurs

  • Vermittelt kreative Gestaltungs- und Designstrategien für alle Klimazonen.
  • Erklärt was bei der Planung nachhaltiger und behaglicher Lebensräume für Menschen zu beachten ist.
  • Zeigt wie Leben mit und in Harmonie mit der Natur ohne Ausbeutung unserer natürlichen Ressourcen funktioniert.
  • Regt zu ganzheitlichem Denken an und zeigt Strategien zum schließen von Kreisläufen.
  • Hilft mit unsere Bürde auf Großmutter Erde zu verringern.
  • Bringt die Selbstverantwortung wieder zu den Menschen zurück.

Permakultur – weil’s Spaß und SINN macht!

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