Ein sonniger Wintertag Anfang Januar und ich gehe in den Garten um für’s Abendessen zu ernten. Tapfer stehen Grün- und Rosenkohl in den schneebedeckten Beeten und recken ihre Köpfe der Sonne entgegen. Es ist einfach genial, auch zu dieser Zeit im Jahr frisches Gemüse ernten zu können!
Der Rosenkohl schützt seine zarten Knospen mit großen Blättern – sie sitzen fest in den Blattachseln und bleiben dort zart und frisch.
Beim Grünkohl ist es so, dass er mit jedem frostigen Tag sogar noch leckerer wird, denn dann reichern sich Zucker und andere Geschmacksstoffe in seinen Blättern an und machen ihn zu einer winterlichen Köstlichkeit!
Im Gewächshaus sprießt frisches Grün – zuverlässig keimt das Winter-Postelein, sobald die Nächte frostig werden. Es sät sich beständig aus im Gewächshaus und wenn ich dafür sorge, dass der Boden immer ausreichend feucht ist, beginnt es im November zu sprießen. Ab Mitte Januar schenkt es uns seine saftigen Blätter, die einen milden und guten Salat abgeben. Es wächst üppig immer wieder nach und kann auch noch beerntet werden, wenn es blüht. Die kleinen, weißen Blüten sitzen dann mittig im Blatt, so dass sie aussehen wie ein kleiner Blumenstrauß mit Blattmanschette.
So ist das ganze Jahr gut für uns gesorgt. Bald schon wird der Schnee schmelzen und die ersten mutigen Frühlingskräuter werden ihre Lebenskraft entfalten. Mehr und mehr wird sich in unseren Postelein-Salat dann Vogelmiere, Löwenzahn, Brennessel und Giersch mischen. Überall an den Bäumen und Sträuchern künden schon zarte Knospen von der Wiederkehr des Lebens…. Und bis dahin sitzen wir wohl noch ein paar Stunden in der Stube am warmen Ofen, sichten die Saatgut-Schätze aus dem vergangenen Gartenjahr und blättern neugierig in Saatgut-Katalogen von Bingenheimer, Dreschflegel und Arche Noah – es finden sich immer ein paar Pflanzenraritäten, für die wir in unserem Garten gerne noch einen Platz bereiten 🙂
