Pauline’s Sohn

Alle, die in den letzten drei Jahren hier zu Gast waren, kennen unsere Pauline – unsere Schwarzflügel-Pfauenhenne. Und viele haben miterlebt, dass Pauline ganz unbedingt MAMA werden wollte. So unbedingt, dass sie jeweils von Februar bis Juli versucht hat, den Hühnern die Küken zu „klauen“. Sie hat unzählige Nester angelegt – im Garten, auf dem Parkplatz, im Wald und in den Wiesen rundherum, aber all diese Nester und Eier lagen so ungeschützt, dass es für Fuchs und Marder ein Leichtes war, sie zu plündern. 

In diesem Jahr ging sie sehr schlau vor: sie hat beobachtet, wo die Gans brütet und als die Gänsekinder flügge wurden hat sie sich ein Nest im Gänsestall gebaut. Sie hat fünf Eier gelegt und 28 Tage lang geduldig bebrütet. Ein bis zwei mal täglich ist sie aufgestanden, hat gefressen und ein Pflegebad im Staub genommen und ist dann zuverlässig zurück auf’s Nest spaziert.

Ihre Mühe wurde belohnt – aus fünf Eiern schlüpften fünf kleine Küken. Und es erwies sich, dass Pauline eine wunderbar fürsorgliche Mama ist!

Nun ist es bei Pfauen so, dass sie ursprünglich aus den Tropen kommen (Sri Lanka) und die Jungtiere deshalb hier künstliche Bedingungen brauchen. Konkret bedeutet das, dass wir sie für die Dauer eines Jahres einsperren, den Stall peinlich sauber halten und bei Bedarf auch beheizen müssten.

Unsere Pauline aber ist ein Freigeist – sie sitzt nachts im Baum, zieht völlig frei umher und lässt sich nicht einsperren. So mussten wir das Risiko in Kauf nehmen, dass nicht alle Küken das erste Jahr überleben würden.

Die ersten Wochen waren alle fit und munter.
Bald schon haben sie die Nächte in der großen Linde am Seminarhaus verbracht und das ganze Gelände erforscht.
Aber nach und nach zeigte sich, dass ihnen die kühlen und feuchten Wochen des zurückliegenden Sommers zusetzten.
Am Ende war es dann nur noch ein kleiner Pfau, der den Bedingungen gewachsen und kräftig genug war.

Pauline und er sind ein eingeschworenes Team – Seite an Seite sind sie von früh bis spät unterwegs, suchen feine Gräser, Kräuter und Beeren und bedienen sich hin und wieder an saftigen Rosenknospen.

Jetzt im Winter sind sie wieder im Gänsestall eingezogen. Stefan hat für sie eine Stange montiert, damit sie ausreichend Abstand zu den Gänsen halten können.

Den jungen Pfau haben wir „Findus“ getauft – denn er ist frech und übermütig wie der gleichnamige Kater 😉
Jeden Morgen bekommen die beiden eine Portion Weintrauben (wir hatten im Herbst eine üppige Ernte, die wir in Gläser gefüllt und für die Winterzeit eingefroren haben).

Findus übt schon fleissig ein Rad zu schlagen – im kommenden Frühling werden ihm die ersten Schmuckfedern wachsen.
Er hat eine feine Zeichnung am Auge die aussieht, als hätte er sich mit Kajal geschminkt….Er wird bestimmt ein ganz prächtiger Kerl 🙂

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