Am 4. November 2021 haben wir geheiratet 🙂
Lange mussten wir nicht überlegen, wohin die Hochzeitsreise gehen soll: in Begleitung von 120 Schwarzerlen sind wir auf unseren Acker nach Zumhof gefahren und haben das gemacht, was wir am allerliebsten machen: Bäume pflanzen!

In vier langen Reihen stehen unsere “Erlenprinzessinnen” nun auf dem Acker.

Das Thema  “Agroforstwirtschaft”, auch “Baumfeldwirtschaft” genannt, bebrüten wir schon seit Jahren! Die Idee ist ebenso einfach wie genial: eine Ackerfläche (oder Heuwiese) wird mit langen Baumreihen bepflanzt. Wenn sich die Bäume gut eingelebt haben, spenden sie den Ackerfrüchten Schatten und Windschutz, holen mit ihren tiefen Wurzeln Wasser und Nährstoffe nach oben und weil es unter Bäumen und Sträuchern auch Stickstoffsammler gibt, schenken Sie dem Ackerboden wertvolle Nährstoffe aus ihrem Laub.

Baumfeldwirtschaft mit Getreide in Südfrankreich

In manchen Ländern und Regionen ist diese Art der Feldbewirtschaftung gang und gäbe, z. B. in Südfrankreich. Inzwischen gibt es dazu auch bei uns zahlreiche Studien von Universitäten und Instituten, die diese wertvolle Symbiose von Bäumen und Ackerfrüchten deutlich belegen. Es gibt gute Literatur und viele verschiedene Meinungen und Empfehlungen, welche Bäume sich besonders eignen.

Bei unseren Recherchen sind wir irgendwann dann glücklicherweise auf die Webseite LANDMENSCH von Frank Hofmann gestossen und haben die Liste “100+ stickstoffbindende und mehrjährige Pflanzen”  entdeckt. Ein echter Schatz, den Frank Hofmann zusammengetragen hat und einfach so für die Allgemeinheit zur Verfügung stellt!

So haben wir erfahren, dass die Schwarzerle mittels Frankia-alni-Bakterien Stickstoff aus der Luft sammelt und in kleinen Knöllchen am Wurzelwerk einlagert. Das verschafft ihr in Feuchtgebieten mit nährstoffarmen Böden einen entscheidenden Vorteil (deshalb sieht man die Erle meist an Bachläufen und Flussufern). Es bedeutet aber auch, dass die Erle mit gutem Ackerboden hervorragend zurecht kommt, im Herbst die Nährstoffe nicht aus den Blättern abzieht sondern ihr Laub grün und damit nährstoffreich abwirft und damit den Ackerboden düngt.

Innerhalb der Baumreihe haben wir den Zwischenraum von Baum zu Baum zusätzlich mit einer Insektenweide eingesät. Die Bäume mögen es, wenn sie über ihre Wurzeln Symbiosen bilden können mit Luzerne, Rotklee, Sonnenblumen, Dill und Phazelia. Und weil auch im Getreide reichlich Disteln wachsen, war unser Acker den ganzen Sommer über üppig von Insekten aller Art besucht – Bienen, Schmetterlinge, Grashüpfer, Feldgrillen, Marienkäfer….

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Und weil’s so schön war und so leicht von der Hand ging, haben wir hier am Hof gleich noch zwei “Trau”-Hecken angelegt. Am nassen Wiesenrand zum Feldweg hin wachsen nun verschiedene Weiden, Faulbaum, Moorbirke und Traubenkirsche. Und am oberen Wiesenrand steht eine Hecke aus Weissdorn, Schwarzdorn und essbarer Ölweide (auch eine Legominose, die im Sommer köstliche Beeren trägt).

Anlegen einer Hecke aus Ölweide, Weiss- u. Schwarzdorn

Gardening is an act of faith in the future

Diesen Satz haben wir vor Jahren auf einer bunten Bank in einem Gemeinschaftsgarten mitten in einer Großstadt gelesen und er hat uns tief berührt, denn er bringt einen Aspekt des Säens und Pflanzens zum Ausdruck, der nicht offen sichtlich und doch zutiefst darin enthalten ist: Das Vertrauen in eine lebenswerte, gesunde und vitale Zukunft.

Wir haben viel gepflanzt in den letzten Jahren. Obstbäume, Rosenbüsche, Hecken und Ackerbäume. Die meisten werden wohl erst so richtig in ihre Kraft kommen, wenn wir entweder uralt oder schon gestorben sind.
Wir pflanzen, um diesen Platz lebendiger, vitaler, vielfältiger und schöner zu machen. Wir pflanzen, weil wir das Leben lieben und unsere Dankbarkeit dafür zum Ausdruck bringen möchten. Wir pflanzen, weil das für uns starke Medizin ist – Medizin gegen Verzweiflung und Resignation, gegen Wut und Ohnmacht, gegen Gleichgültigkeit und Entfremdung.

Wir pflanzen, weil es pures Glück ist, das Wachsen und Werden zu begleiten und zu erleben, wie all das Gepflanzte und Gesäte Lebensraum wird – für Vögel, Insekten, Reptilien und Wildtiere.

Und nicht zuletzt pflanzen wir auch, weil wir gesunde, unverfälschte, lebendige Nahrung ernten wollen. Lebens-Mittel, die kraftvoll und lecker sind und uns über das ganze Jahr hinweg nähren und mit dem Land verbinden.

Essen ist eine intime Angelegenheit. Wir nehmen Nahrung in uns auf, in uns hinein, zerlegen sie in ihre kleinsten Bestandteile und bauen daraus dann unsere Körperzellen, unseren Leib auf. Ein Wunder, findest Du nicht?

Für uns ist es ein Akt der Eigenliebe, der Wertschätzung für den eigenen Körper, uns mit gesunden Lebens-Mitteln zu versorgen. Und es ist ein Akt der Fürsorge allem gegenüber, auf Lebensmitteln, Heilmitteln, Kleidung und Gütern zu bestehen, die respektvoll und im Einklang mit der Natur erzeugt sind.

Gardening is an act of faith in the future – jede/r einzelne entscheidet bei jedem Einkauf, wie und von wem unsere Erde behandelt wird, ob es auch in Zukunft LebensRaum für Vögel, Insekten, Reptilien und Wildtiere gibt. Ob unsere Flüsse klar und unser Boden fruchtbar bleibt. Ob unser Vertrauen in eine lebenswerte Zukunft berechtigt ist.

 

Permakultur-in-Kürze:
Sorge für den Menschen, sorge für die Erde, teile gerecht und schränke Dich ein.

Eine zweijährige Ausbildung und ein lebenslanger Weg:

Der Weg der weissen Flamme

In vielen Kreisen bin ich schon gesessen, einige Ausbildungen habe ich absolviert. Tanzkreise, Redekreise, Selbsterfahrungskreise, therapeutische Kreise, ausgebildet in 5Rhythmen-Tanz, meditativen Kreistänzen, Energie- und Ritualarbeit.
Ich bin durch’s Feuer gegangen und habe die Heilkraft der indianischen Schwitzhütte erlebt.

Da wohnt schon immer eine tiefe Sehnsucht in mir – die Sehnsucht nach Heilung, nach Erinnerung und Rückverbindung, nach Entfaltung und Lebendigkeit. Diese Sehnsucht hält mich wach und lässt mich immer weiter gehen, neue Räume durchschreiten, meine Flügel immer wieder auf’s Neue ausbreiten.

Vor knapp drei Jahren hat sie mich in die Eifel geführt, zu Désirée und Martin Baierl nach Monreal. Die beiden stehen in der keltischen Tradition und bieten den
“Weg der weissen Flamme” als Ausbildungs- und Initiationsweg an.

Als Flamme bezeichnet man in der keltischen Tradition die Energiezentren, die in der indischen/hinduistischen/buddhistischen Tradition “Chakra” genannt werden.

Die Flammen zu klären und zu heilen ist ein grundlegender Bestandteil der Ausbildung. Wenn alle Flammen ausgewogen und heil sind und in ihrer vollen Kraft strahlen, verwandelt sich unser Lichtkörper in eine weiße Aura – in eine weiße Flamme.

Der Weg der weißen Flamme beinhaltet den Weg des Herdfeuers – die heilkundliche Fürsorge für die, die unserem Schutz anvertraut sind.
Für mich sind das Freunde und Familie, unsere Tiere, die Pflanzenwesen hier am Höllbachhof und der Ort mit seinen Spirits im Besonderen.

Von Anfang an fühlte ich mich gerufen, hier den Platz der “spirituellen Hüterin” einzunehmen und wusste nicht recht, wie. Es war, als müsste ich erst eine fremde Sprache lernen, eine neue Schrift, einen neuen Tanz.

Und dann zeigte sich, dass es eher das Aufnehmen eines “roten Fadens” war, der mein Leben schon immer durchzieht und durchwebt.

Das Besondere an der keltischen Tradition ist für mich, dass es ein Anknüpfen ist an ein spirituelles Erbe, das mich mit meinen eigenen Wurzeln wieder-verbindet. Der Keltische Weg ist für mich die Möglichkeit, in das eigene „alte Wissen“ einzutauchen und den „alten Pfad“ mit meinen Ahnen und der hier beheimateten Pflanzen- und Tierwelt zu gehen.

In der keltischen Tradition ist Spiritualität fundamentaler Teil des Lebens. Natürliche, magische und spirituelle Aspekte des Lebens verweben sich ganz selbstverständlich in allem, was uns umgibt. Alles ist beseelt und lebendig – Menschen, Tiere, Pflanzen, Steine und Berge, Flüsse und Seen, Wetter und Gestirne.

Keltischen Energiemedizin beschäftigt sich mit der Heilung des Licht- bzw. Energiekörpers, mit der Auflösung von Blockaden (z. B. alte Seelenverträge, vertauschte Lichtkörperanteile).
Als Heiler bereisen wir die Anderswelt und stehen in Austausch und unter Anleitung mit und von den Spirits um Heilung und Harmonie zu wirken zum Wohle aller Wesen.

Wenn Du mehr wissen möchtest über die keltische Tradition, Schamanische Energiemedizin  und den Weg der weissen Flamme, dann schau’ doch auch gerne auf die Webseite vom
Nyfry-Ynstitut Désirée und Martin Baierl

“Und dann meine Seele sei weit, sei weit!
Damit das Leben Dir gelinge.
Breite Dich wie ein Feierkleid
über die sinnenden Dinge”
(Rilke).

 

Von der Kraft der Raunächte

Zwischen den Jahren – so wird die Zeit der Raunächte auch genannt. Die Bezeichnung kommt aus der “Zwischenzeit” die sich aus dem Sonnenjahr (365 Tage) und dem Mondjahr (12 x 28 Tage = 354 Tage) ergibt. Diese Tage liegen ausserhalb der “normalen Zeit”, sie bilden eine Zwischenzeit und damit eine magische Zone. Weder gehören sie zum alten Jahr noch zum neuen und sind doch Teil von beiden.

Diese Zeit “zwischen den Jahren” wurde bereits bei den Kelten besonders geehrt und gefeiert und war spirituellen Belangen und dem Göttlichen gewidmet.

Der alte keltische Raunachtsweg beginnt am 21. Dezember mit der Wintersonnwende. Er beginnt in der dunkelsten Nacht des Jahres. Denn so wie die Samen der Pflanzenwelt im dunklen Schoß der Erde geborgen liegen um zur rechten Zeit geboren zu werden, so wird auch das Licht des Bewusstseins aus der Dunkelheit geboren.

Der Raunachtsweg ist ein Weg der Heilung und Entfaltung. Zu keinem anderen Zeitpunkt im Jahr gibt es eine so lange magische Zone. Zu keiner anderen Zeit im Jahr sind die Tore zur Anderswelt so lange offen. Daher eignet sich dieses Zeitfenster in besonderer Weise für Heilung, Ver-Wandlung und für die Gestaltung des neuen Jahres. Ich erlebe es als kostbar, mich in dieser Zeit jeden Tag bewußt zu zentrieren, still zu werden, mich auf das Wesentliche zu besinnen. Zu Danken, zu Segnen und zu Fokussieren, worum es im neuen Jahr gehen soll – in meinen Gedanken, meinen Worten, meinem Tun. Ich geniesse diese Dunkelzeit, den nächtlichen Winterhimmel, den Zauber von Mond und Sternenlicht…

Möge es Licht werden.
Mögen alle Wesen in Frieden und Freiheit leben.
Aye.

P.S.: Wenn Du Dich mehr mit diesem Thema beschäftigen willst:
Das Buch “Der alte keltische Rauhnachts-Weg” von Désirée Baierl ist ein besonders kraftvoller Leitfaden durch diese Zeit
und das Buch/Hörbuch von Wolf-Dieter Storl: “Der Zauber der dunklen Jahreszeit” ist ein Fundus tiefen Wissens!

 

Liebe Freunde und Interessierte!

In Gedanken schreibe ich (Elisabeth) regelmäßig Beiträge, in denen ich Euch von all dem erzähle, was hier am Hof lebendig ist, was sich wandelt, in welcher Haltung wir hier sind. Meist, wenn ich im Garten werkle, pflanze, hege und pflege.
Aber dann, wenn ein paar Regentage mir willkommene Gelegenheit für “Drinnen-Arbeiten” verschaffen, gibt es eine enorme Konkurrenz! Ich belege online-Kurse für Pflanzen-Homöopathie, Wild- und Heilkräuterkunde, erledige Buchhaltung und dergleichen. Deshalb landen all meine Gedanken und Erzählungen  viel zu selten tatsächlich in einem Newsletter oder auf unserer Webseite.

Der Winter rückt spürbar näher und damit auch die Gelegenheit, doch öfter mal am Computer zu sitzen….Wir werden sehen 😉

Das Wesentliche vom Hofleben vorab in aller Kürze:

Es geht uns gut, wir haben in diesem Jahr fünf Ziegenmütter mit insgesamt 10 Lämmern – alle gesund und munter.
Garten und Acker beschenken uns mit reicher Frucht – kostbare Lebens-Mittel, die wir mit Dankbarkeit im Herzen ernten.

Ziegenkinder fotografiert von Tatjana Koenig

Die Trockenheit hat auch uns in den letzten Monaten zugesetzt, vor allem unsere Neupflanzungen (120 Erlen auf dem Acker, zwei Hecken hier am Hof) mussten wir mehrmals ausgiebig mit Wasser versorgen. Sie danken es uns mit frischen, grünen Blättern und großer Lebenskraft. Vor allem unsere “Erlenprinzessinnen” auf dem Acker bereiten uns große Freude! (Über Ackerbäume, warum wir uns für Erlen entschieden haben und entsprechende Fotos dann demnächst….).

In den beiden Corona-Jahren haben wir erkannt, dass eine Reduktion im Seminarbetrieb so gut tut! Uns, dem Hof, den Tieren, all unseren Projekten.
Eine Reduktion auf das Wesentliche – für uns ist das die Visionssuche.
Dieses kraftvolle Ritual wollen wir nicht missen und wir erleben immer wieder, wie intensiv dieser Ort mit all seinen Kräften dabei wirkt. So wird es auch im nächsten Jahr mehrmals die Möglichkeit geben, mit erfahrenen Visionssucheleiter/innen bei uns zu sein, der tiefen Sehnsucht zu folgen und sich selbst verbunden mit allem-was-ist zu erleben. (Kurstermine folgen).

Ich (Elisabeth) habe eine zweijährige Ausbildung in keltisch schamanischer Energiemedizin gemacht und im Mai abgeschlossen. Eine kraftvolle Arbeit, die mich an uralte Wurzeln anknüpfen lässt und mein tägliches Leben verwandelt.
(Auch dazu demnächst mehr).

Und wir haben verstanden, dass “Selbstversorgung” auch den heilkundlichen Bereich umfassen sollte. Eine wichtige Erkenntnis aus all den Irrungen und Wirrungen der Corona-Zeit. Mit großer Freude lernen und entdecken wir den “Medizinschrank” der Natur, die Heilkraft all der Pflanzenwesen um uns herum und die beeindruckende Wirkung der Homöopathie.

Wenn wir ein verbales Konzentrat unseres Wirkens hier bilden wollten, so wäre es dieses:

All unser Denken, unsere Taten und unser Wirken dient dazu, diesen Ort zu verlebendigen. Heilsam zu sein. Hüter des Lebendigen zu sein.
Aye!

 

 

 

 

Liebe Freunde und Freundinnen des Höllbachhofes!

Sehr gerne leite ich Euch eine Einladung von Guido Güntert weiter:

Guido Güntert, Initiator von Men.Return

Men.Return – Mann-Sein in einer Welt der Krisen
Eine Hin- und Rückkehr zu einer kraftvollen und liebevollen Männlichkeit.

Es ist die Einladung zu einer sechsmonatigen Entdeckungsreise,
die am 11. Oktober 2022 beginnt.
Unter diesem Link findest Du alle Infos und die Möglichkeit zur Anmeldung:
https://academy.pioneersofchange.org/o/men-return/

Guido war vor sieben Jahren auf einer Visionssuche hier am Höllbachhof.
Mit Men.Return folgt er einem innigen Herzenswunsch, der als Ruf aus dieser Zeit an ihn erging:

“Meine Visionssuche 2015 endete mit einer schlaflosen Nacht, in der ein Ruf zu mir kam. Am Tag zuvor hatte eine junge Frau über all die unfassbare Gewalt und unsagbare Ungerechtigkeit, die sie in ihrem Leben durch Männer erleben musste, berichtet. Ich war zutiefst erschüttert. Der Ruf, den ich erhielt, ist groß und er begleitet mich seit 7 Jahren – mal lauter, aber meistens leise. Nun ist die Zeit gekommen, den ersten Schritt in Richtung meines Rufs zu setzen: Men.Return!

Wir machen uns gemeinsam auf den Weg – wir das Team von Men.Return zusammen mit allen anderen Männern auf der Reise. Wir wissen, wie wir die Reise gestalten wollen aber nicht, wo sie genau hingeht.
In dem Sinn ist es keine Fort- oder Ausbildung, sondern eine Einladung, neugierig und bewusst zu forschen.”

https://academy.pioneersofchange.org/o/men-return/

 

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Gerne kannst Du diese Einladung auch in Deinem Freundes- und Bekanntenkreis weiterleiten!

Herzlich: Elisabeth und Stefan

 

 

Die vielen “handfesten” Hofgeschichten sind leicht erzählt. Aber neben den großen, sichtbaren Veränderungen, Um- und Ausbauten, Pflanzungen und Anlagen die wir hier am Hof in den letzten Jahren durchgeführt haben, entwickelt sich auch etwas anderes: Wir verweben uns immer tiefer, immer fester mit diesem Ort. Ein Band – eine tiefe Verbindung webt sich in unser Leben und in jeden Winkel des Höllbachhofes.
Es ist wie das Leuchten im Gesicht von innig Verliebten wenn wir auf den Hof blicken und es scheint, als blickt er ebenso auf uns zurück.

Er spielt uns bei fast all unseren “Unternehmungen” in die Hände – fast alles geht leichter als gedacht, fast immer ereignen sich glückliche Zu-fälle, fast immer finden und entdecken wir wieder eine Kostbarkeit, mit der wir nicht gerechnet hatten. Ich sage >>fast<<, denn in sehr wenigen Ausnahmefällen gibt es auch klare Blockaden, die dann als eindeutiges NEIN bei uns ankommen und die wir respektieren und akzeptieren.

Im letzten Jahr habe ich mich dann auch endlich in den ehemaligen “Zengarten” eingewoben. Ich habe schon manches mal versucht, mich dem “Zen-Geist” anzunähern – immer ohne Erfolg. Diese Philosophie bleibt mir fremd und so erging es mir dann auch mit dem “Zen-Garten” hier am Hof.

Anfang 2020 habe ich mich ihm dann genähert, hab’ Zeit dort verbracht, gespürt und beobachtet und erkannt, dass er auf eine neue “Widmung” förmlich wartet.

Als “Schattengarten” fand ich einen Zugang. Ein stiller Platz, verborgen und kühl, Ruhezone an heissen Sommertagen. Ein Garten, nicht der “Ernte und Ernährung” gewidmet, sondern einzig und allein der Muße, der “Ausrast”, dem Innehalten und Reflektieren…

Ich hab’ ihn erneuert, Pflanzlücken gefüllt, Stefan hat eine Bank aus unserem “Fundus” restauriert und dort aufgestellt. So konnte sich eine stille, sanfte und freundliche Atmosphäre neu ent-falten. Und während wir in den beiden vorangegangenen Jahren Sorge um die schönen, großen Buchsbäume hatten, weil sie vom Buchsbaumzünsler befallen waren, haben die Vögel dann das ihre dazu getan und die Buchsbäume raupenfrei gehalten. Alle Pflanzen sind wieder gesund und kräftig 🙂

 

Immer wieder erreichen uns Anrufe oder emails von Menschen, die sich fragen, wie es uns in der Corona-Pandemie ergeht. Wir freuen uns, dass der Höllbachhof, unsere Projekte, unsere Tiere und auch wir einen festen Platz in den Herzen und Gedanken vieler Menschen haben und wollen heute ein bisschen erzählen, was diese Corona-Krisenzeit für uns bedeutet.

Zu allererst: Wir haben keine Existenzsorgen. Finanziell stehen wir auf festem Boden und es steht ausser Frage, dass wir den Hof und all unsere Herzensprojekte erhalten und fortführen können. Dafür sind wir zutiefst dankbar, denn wir erleben in unserem Umfeld natürlich auch genug Menschen, für die das alles existenzielle Sorgen und Nöte aufwirft.

Unser Seminarhaus ist nicht in Betrieb, schon seit März 2020 nicht mehr. Einzige Ausnahme war die Visionssuche mit Gabriele Kaupp und Geseko von Lüpke, die mit umfangreichem Hygienekonzept und einer Sondergenehmigung durch das Gesundheitsamt Cham im Juli 2020 stattfinden konnte.

Da es sich bei uns um “Vermietungen” handelt, bekommen wir keine staatlichen Hilfen.

Und weil wir mit Gruppenschlafraum und Gemeinschaftsduschen die angedachten Hygieneschutzbestimmungen im Falle einer möglichen Lockerung nicht erfüllen könnten, gehen wir davon aus, dass wir wohl noch sehr viel länger im “Lockdown” bleiben werden.

Wir haben einen ganzheitlichen Blick auf das Thema Gesundheit und Krankheit, wir leben mit der Natur, sind reich beschenkt mit kostbaren und gesunden Lebens-Mitteln aus unserem Garten und von unseren Tieren und fühlen uns dankbar und glücklich.

Diese Corona-Krise hat uns vor allem freie und unverplante ZEIT geschenkt und damit verbunden die Freiheit, unsere Arbeit, unser ganzes Tun vollständig an den Rhythmen der Natur auszurichten. Wir haben vor allem die Zeit des ersten Lockdowns dafür genutzt, noch mal einen ganzen Schwung Bäume und Sträucher zu pflanzen: einen kleinen Heckenstreifen am Eingang zum “Rundweg Hölle”, zwei Maroni-Bäume am Teich und viele neue Rosenbüsche am Haus.

Garten und Acker haben uns zum Dank für das “Mehr” an Zuwendung und Pflege im Übermaß beschenkt! Wir hatten eine noch nie gekannte Fülle an Beeren, Tomaten, Äpfeln und Zwetschgen, Karotten und Salat, Kohl und Kartoffeln, Zwiebeln, Blumen und Kräutern.

Damit das Seminarhaus nicht “verwaist” nutze ich (Elisabeth) den Seminarraum als Übungs- und Meditationsraum, den Gruppenschlafraum haben wir so weit geräumt dass er nun mein Tanz- und Malatelier ist. Auf diese Weise bin ich drei bis vier mal die Woche im Seminarhaus und baue eine innige Beziehung mit diesem Ort auf. Bisher fühlte ich mich dort eher als “Gast”, jetzt werden wir einander Vertraute. Ich feiere die Jahreskreis- und Vollmondfeste im Seminarhaus, verbringe die online-Einheiten zu meiner Ausbildung in keltisch-schamanischer Heilarbeit dort und bin glücklich über die feine Energie, die sich mehr und mehr entfaltet.

 

Die Wintermonate haben wir mit interessanter Lektüre verbracht, besonders das Buch von Natalie Knapp “Der Quantensprung des Denkens” bewegt uns sehr. Die Quantenphysik belegt eindeutig, dass es die “objektive Beobachtung” nicht gibt. Sie bestätigt auf naturwissenschaftlicher Basis das, was uralte Weisheitslehren schon lange verkünden: alles ist mit allem verbunden. Und unsere Gedanken, unser Geist nimmt Einfluss auf alles was ist und wird.

Es ist von grundlegender Bedeutung, worauf wir unser Bewusstsein richten, was wir denken, WIE wir in der Welt sind.

Angst ist das Gegenteil von Liebe.
Um einen geschätzten Heilpraktiker aus München zu zitieren: “Wer mit Angst arbeitet, disqualifiziert sich selbst”.

Wie kostbar Wasser für uns ist – als Lebens-Mittel, Informations- und Energieträger, Heilmittel und Lebensgrundlage für Tiere und Pflanzen – das kann ich hier nicht einmal ansatzweise angemessen darstellen.

Wir leben in einer Region, in der Wassermangel (noch) kein Thema ist. Unser Wasserverbrauch ist immens, Tendenz steigend.  Dazu nur ein paar wenige Zahlen: 3.900 Liter – soviel Wasser verbraucht jeder von uns täglich. 122 Liter davon fließen durch Wasserhähne, Toiletten oder Waschmaschinen. Der größte Teil steckt in Lebensmitteln, Textilien und anderen Produkten, die wir kaufen. Allein die Herstellung eines T-Shirts aus Baumwolle verbraucht 2700 Liter Wasser.
Im globalen Durchschnitt sind (lt. Albert-Schweizer-Stiftung) über 15.400 Liter Wasser in nur einem Kilogramm Rindfleisch!

In den letzten drei Jahren haben wir auch in Deutschland erste “Dürreperioden” erlebt – in manchen Regionen hat es wochenlang gar nicht geregnet, die Wälder brannten, der Borkenkäfer breitet sich rasant aus, Mißernten und sinkende Grundwasserspiegel waren auch bei uns plötzlich in den täglichen Nachrichten.

Ein erster Schritt zu einem anderen Umgang mit Wasser ist Bewusstsein. Die Kenntnis davon, wie viel Wasser z. B. für blütenweisses Kopierpapier benötigt wird, für die Erzeugung von Fleisch, für die Nutzung von Toilettenspülungen etc. ist eine notwendige Voraussetzung dafür, dass wir unseren Verbrauch reduzieren können.

Ein zweiter Schritt ist z. B. die Nutzung von Regenwasser. Regenwasser muss nicht erst aufwendig gereinigt werden, es muss nicht erst den Weg durch die Kanalisation und das Klärwerk durchlaufen, bevor wir es verwenden können. Wir können es gleich vor Ort für Toilettenspülungen, Waschmaschinen und als Gießwasser für den Garten nutzen.

Weil wir hier am Hof in den trockenen Sommermonaten unseren Gemüsegarten regelmäßig bewässern müssen, haben wir vor Kurzem die Regenrinnen der großen Scheune so zusammengeführt, dass wir zwei Zisternen mit insgesamt 20.000 Litern Wasser befüllen können. Diese Zisternen sind im Boden vergraben, das Wasser kann mithilfe einer Pumpe über den normalen Gartenschlauch verteilt werden.

An der Idee, auch die Toilettenspülungen im Seminarhaus mit Regenwasser zu versorgen, tüfteln wir bereits…

Wir haben noch enorm Einsparpotential, aber der erste Schritt ist getan 🙂

 

 

 

Ende September 2019 haben wir unsere Solaranlage mit Batteriespeicher in Betrieb genommen und konnten in 2020 satte 76 % unseres gesamten Strombedarfs (inkl. Warmwasserbereitung in den Sommermonaten!) damit abdecken.

Im April 2020 erfolgte der zweite Schritt unserer “Energiewende”: Wir haben die 32 Jahre alte Ölzentralheizung ausgebaut und durch eine hoch effiziente Scheitholzheizung von ETA ersetzt. Mit 4.000 Liter Pufferspeicher ist die neue Holzheizung stark genug um das Haupt- und Seminarhaus, das Duschhäusl und das Rote Häuschen auch an frostigen Tagen wohlig warm zu machen. Das Seminarhaus ist bereits mit einer Wärmeleitung angeschlossen, den Anschluss für das Duschhäusl und das Rote Häuschen erstellen wir in den kommenden Monaten.

In den Brauchwasserspeicher haben wir ein Heizschwert eingebaut, so dass der Sonnenstrom vom Dach auch unser Warmwasser erzeugt.

Unser Holz liefern zwei Bauern aus der unmittelbaren Umgebung. Beide arbeiten mit kleinsten Maschinen, behutsam und sorgfältig und verwenden ausschließlich Holz von Bäumen, die durch Borkenkäferbefall, Windbruch oder beim Durchforsten anfallen. Und unser Spaltgerät und die Kreissäge können wir mit Sonnenstrom betreiben 🙂

 

Warum wir uns für eine Holzheizung entschieden haben

Zwei Jahre lang haben wir uns intensiv mit allerlei Heizkonzepten beschäftigt. Zunächst hatten wir die Idee einer Wasser/Wasser-Wärmepumpe favorisiert: mit einem Wärmetauscher wollten wir dem Bachwasser auf einem kurzen Stück 4 bis 5 Grad Wärme entziehen und diese Wärme in Kombination mit Ökostrom als Basis für unsere Heizung verwenden. Die Bauvoranfrage beim Landratsamt verlief positiv, durch eine 45 %ige Förderung vom Staat wären auch die enorm hohen Kosten machbar gewesen….aber dann stellte sich heraus, dass der Bach bereits im Oktober auf drei bis vier Grad abkühlt und eine Wärmeentnahme daher in den Wintermonaten undenkbar ist.

Eine Luft/Wasser-Wärmepumpe kommt aufgrund des hohen Heizbedarfs (wir leben schließlich in alten Bauernhäusern) nicht in Frage.

Daneben haben wir mit einem 60-KW-Blockheizkraftwerk geliebäugelt, das mit Hackschnitzeln zu betreiben wäre. So hätten wir Wärme und Strom gleichzeitig, Strom vor allem in den dunklen Wintermonaten und speziell das war sehr verlockend!  Diese Anlage hat aber einen hohen Platzbedarf. Wir hätten dafür ein extra Gebäude für die Heizung und die erforderlichen Hackschnitzel erstellen müssen, eine Wärmeleitung um den Hof herum legen und das hätte am Ende einfach zu viel Geld gekostet.

Wichtig war für uns, dass der “Rohstoff”/das “Futter” für unsere Heizung aus der Region kommt, dass Herkunft und Gewinnung nachvollziehbar ist, dass wir möglichst unabhängig von großen Zulieferern sind (das spricht z. B. gegen Holzpellets) und langfristig auch in die Lage kommen können, unseren Bedarf sogar aus eigenem Anbau/Bestand zu decken (z. B. Kurzumtriebsplantage oder eigener Wald).

Nun haben wir den ersten Winter mit unserer Scheitholzheizung hinter uns und sind super zufrieden!