Eine neue Gemeinschaft mit mehreren Tausend Mitgliedern hat ihr neues Quartier bezogen: Es gibt wieder Bienen am Höllbachhof.

Vor etwa vier Jahren haben wir begonnen, uns intensiver mit Bienen zu beschäftigen. Wir ahnten schon immer, dass sie faszinierende Wesen sind. Aber WIE spannend das Leben eines Bienenvolkes tatsächlich ist, ist kaum zu beschreiben.
Bienen dienen ihrem Volk und dienen dem Leben in all seiner Vielfalt. Sie sind zäh, mutig und enorm fleissig und zugleich so zerbrechlich und empfindsam. Bienen1-web

Abbé Warré bezeichnete sie als
Priesterinnen bei der Hochzeit der Blumen.
Ich finde, schöner lässt es sich kaum ausdrücken…

Demeter bedeutet in Bezug auf ein Bienenvolk nicht, dass sich die Bienen ausschließlich von Nektar ernähren, der auf biodynamischen Gärten und Feldern  wächst. Das festzulegen und zu kontrollieren wäre unmöglich. Demeter bezieht sich in diesem Fall auf die Art der Haltung. Eine andere Ausdrucksweise dafür wäre “wesensgemäß“.  Link zum Leitbild des Demeter-Imkers Ulrich Miller

P1080418   Auf diesem Foto ist zu sehen, wie unser Bienenschwarm – angelockt vom Duft ihrer Königin (die bereits im Bienenhaus ist), selbstständig in die neue Behausung einzieht. Wir haben ihnen als Quartier eine Warrébeute angeboten. In dieser Art der Beute können die Bienen völlig frei bauen. Es gibt z. B. keine Rahmen, die eine bestimmte Anordnung vorgeben und die Behausung ist nach unten bei Bedarf erweiterbar. Diese Art der Behausung kommt einem natürlichen Quartier (z. B. in einem hohlen Baumstamm) ziemlich nahe.

Faszinierend war es zu beobachten, dass die stärksten Bienen aus dem Schwarm bald schon Futter gesucht und damit die schwächeren Bienen gefüttert haben. Immer wieder kamen einzelne Bienen – gelb von Pollen – angeflogen, setzten sich zu den entkräfteten, schwachen Tieren und stellten ihnen Nahrung zur Verfügung. So kamen auch die Schwachen wieder zu Kräften und konnten in die neue Behausung einziehen.

Ulrich Miller bietet am 8. und 9. Oktober ein Seminar für Bienenhalter und Imkern bei uns auf dem Höllbachhof an. Er gibt darin all den Fragen Raum, die im alltäglichen Leben, in den eigenen Erlebnissen und Erfahrungen mit Bienen und Bienenhaltung auftauchen.

Ulrich Miller

Ausserdem planen wir für Frühling 2017 auch wieder einen Einstiegskurs in die “wesensgemäße Bienenhaltung” bei uns am Hof. Mehr zu Ulrich Miller’s Seminaren
Für alle, die sich gerne von der Natur begeistern lassen, schon mal eine Idee zum Vormerken 🙂

Und jetzt gerade brummt’s in unserem Birnbaum – der Blütenduft im Sonnenschein ist für unsere Bienen einfach unwiderstehlich.

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Einige unserer Tiere sind auf einer Sommerweide in Hohenbrunn. Hier hat eine besorgte Spaziergängerin mehrmals anonym beim Veterinäramt angerufen und auf unsere Tiere hingewiesen. Daraufhin kam der Leiter des Veterinäramtes unangemeldet zu uns, stellte fest dass es den Tieren ausgezeichnet geht, dass sie jedoch NICHT vorschriftsmäßig gekennzeichnet sind.
Es ist nämlich so, dass Schafe und Ziegen in jedem Ohr eine große Ohrmarke tragen müssen, also pro Tier zwei Marken, eine davon jeweils elektronisch. Für diese Ohrmarken gibt es eine extra Zange, mit der ein etwa maiskorngroßes Loch ins Ohr gestanzt wird.

Ohrlöcher für Ohrmarken in Ziegenohren

Ohrlöcher für Ohrmarken in Ziegenohren

Zu diesem ersten Schmerz des Lochens kommt ein dauerhafter Schmerz am Ohr, der die Ursache dafür ist, dass sich Schafe und Ziegen nur ungern am Kopf anfassen lassen.
Ausserdem sind die Ohrmarken so groß, dass die Ziegen oft im Gestrüpp oder am Zaun damit hängen bleiben und sich die Marken zum Teil aus dem Ohr reissen, das Ohr damit aufschlitzen oder Geschwüre an der elektronischen Ohrmarke entstehen.

All das ist zahlreich dokumentiert, entsprechende Tierschutzinitiativen fordern, dass die Tiere per Chip gekennzeichnet werden dürfen (wie Katzen und Hunde auch – einfach schmerzfrei unter die Haut gespritzt). Infos dazu gibt es hier: http://www.aktiontier.org/kampagnen/ohren-ohne/

Die Vereinigung der Schaf- und Ziegenhalter ist vor Gericht gezogen um diese unnötige Quälerei zu beenden – leider alles vergeblich.

Die Ohrmarken sind per EU-Verordnung beschlossen und in nationales Gesetz umgewandelt. Sie sind ohne Ausnahme erforderlich, egal ob es sich um einen landwirtschaftlichen Betrieb oder um einen Hobbyhalter handelt. Wer sich weigert wird mit einem Bußgeld von bis zu 25.000 Euro belangt.

Wir sind nun aufgefordert, unsere Tiere zu registrieren und mit Ohrmarken zu versehen.
Ich weigere mich und bin auf der Suche nach einem rechtlichen “Schlupfloch”, denn wenn Natur und Gesetz im Widerspruch stehen, hat die Natur immer recht.
Sollte also jemand einen hilfreichen Hinweis für uns haben: bitte gerne!