Liebe Freunde,

Als ganzheitlich denkende Ärzte und Menschen sind wir uns bewusst, dass Krankheiten nicht aus dem leeren Raum als Unfall entstehen, sondern eine Botschaft in sich tragen und nach Veränderungen fragen. Was beobachten wir und müssen wir uns von der kollektiven Corona Krankheit fragen lassen?

Und wahrscheinlich gibt es noch viel mehr Fragen und die Reihenfolge folgt nicht der Wichtigkeit.

Wir applaudieren derzeit den systembedeutenden Funktionsträgern der Gesellschaft. Mit Ausnahme vielleicht der Ärzte sind das die Krankenschwestern und – pfleger, die AltenpflegerInnen, die ErzieherInnen, die VerkäuferInnen, die Müll Leute, die BusfahrerInnen ….. , also alles Niedrigverdiener……

Sind wir bereit zu einer Steuerpolitik, die diesen Menschen ihren systemrelevanten Dienst in Zukunft auch finanziell honoriert?

 Wir nehmen gerade große Einschränkungen auf uns, um unsere Alten zu schützen…..

Wollen wir sie nur am Leben erhalten, oder sie in Zukunft auch wieder mehr in die Gesellschaft einbinden, ihrem Rat und ihrer Lebenserfahrung zuhören? 

Als Beispiel sei eine 94 jährige Dame zitiert, die mir am Hausbesuch gesagt hat : „ So etwas musste einmal kommen, das konnte ja nicht so weiter gehen mit dem immer Schneller und immer Mehr…“ 

Und könnte es so etwas wie eine gegenseitige Solidarität geben: Die Jungen achten jetzt auf die Älteren und die Älteren, die auch in Politik und Wirtschaft noch das Sagen haben, ändern ihren Lebensstil und ihr Reiseverhalten, sodass für die kommenden Generationen die Erde bewohnbar bleibt?

 Die Politik hört derzeit sehr auf den Rat der Wissenschaftler, um den Tod zu vermeiden, der unmittelbar an die Tür klopft– und tut gut daran….

Wieso eigentlich missachten wir seit ca 30 Jahren den Rat der Wissenschaftler, die uns mit immer deutlicheren Ergebnissen aufzeigen, dass der Tod der Erde als Wohnung für Menschen unübersehbar an der Gartentüre steht und gerade so langsam die Einfahrt herauf kommt?

 Die Staaten nehmen zur Zeit sehr viel Geld in die Hand um kurzfristig der Wirtschaft wieder auf die Beine zu helfen….

Mit sehr viel weniger Geld hätten wir den Ausstieg aus der Kohleverstromung kurzfristig realisieren und weitere sehr nachhaltige Maßnahmen zum Erhalt des Planeten anstoßen können. 

Sind wir dazu bereit, auch dafür genau so viel in die Hand zu nehmen und das von der Politik ein zu fordern, oder werden wir uns mit dem Argument abspeisen lassen, dass jetzt gerade dafür nach der Corona Krise nun wirklich kein Geld mehr da ist?

 Sehr viele Regionen in Europa und weltweit kommen in sehr große Bedrängnis, weil wir nicht mehr reisen können……

Ist es klug und weise, Strukturen aufrecht zu erhalten, die ganze Regionen in existentielle Abhängigkeit vom Wohlstand anderer drängen, oder wollen wir in Zukunft eine Situation schaffen, in der wir uns gegenseitig unterstützen, um als wirklich gleichwertige selbständige Partner nebeneinander zu stehen. Auch wenn das bedeutet, dass damit zum Beispiel die südeuropäischen oder afrikanischen Länder plötzlich zu Konkurrenten werden und das derzeitige neokolonialistische System, von dem nur die reichen Länder profitieren nicht mehr funktioniert?

 Wir erlauben derzeit dem Staat, unsere bürgerlichen Freiheiten massiv einzuschränken…..

Heißt das, dass wir uns dieser unschätzbaren Freiheiten wieder bewusst werden und sehr wachsam sein werden, dass diese Einschränkungen, einmal eingeführt und erprobt, nicht zur neuen Normalität werden? Sind wir uns der Begrenzungen bewusst, die schon lange unsere demokratische freiheitliche Ordnung einschränken, indem wir auch noch zustimmen, dass Politik weitgehend von den globalen Konzernen bestimmt wird, deren Hauptinteresse ist, uns zu willfährigen Konsumenten zu machen, die fröhlich die Ressourcen der kommenden Generationen verspeisen? Werden wir als Gesellschaft umso aufmerksamer sein, wenn rechtsgerichtete Parteien und Gruppierungen das Grundgesetz verbiegen, um es dann zu zerstören, wie es unser Land bereits einmal erlebt hat?

 Viele Menschen verbringen derzeit viel Zeit in ihren Familien mit den Kindern und genießen den Zugewinn an Lebensqualität…..

Wollen wir wirklich sobald wie möglich ins alte Hamsterrad des immer mehr, schneller, größer zurück, das uns das Paradigma vom stets notwendigen Wachstum aufzwingt, oder erkennen wir den Wert immaterieller Lebensqualität, die anerkennt, dass es auf einem endlichen Planeten kein unendliches Wachstum geben kann und dass Lebensfreude nicht eine Frage des Kontostandes und der möglichen Fernreisen ist?

 Viele Familien stoßen derzeit auch an ihre psychischen Grenzen und es nimmt häusliche Gewalt zu, weil wesentliche Werkzeuge der Selbstwahrnehmung und Konfliktlösung nicht geübt sind…..

Können wir uns Schulen vorstellen, in denen sozial – emotionales Lernen, der Umgang mit Gefühlen, Schulung von Körperwahrnehmung, soziale Interaktion, Kommunikation und Konfliktlösung mindestens einen so hohen Stellenwert einnehmen, wie kognitives Lernen, das letztlich nur Bildung mit Ausbildung verwechselt?

 Alle Vorgänge um die Corona Epidemie binden das mediale Interesse und die humanitären Katastrophen in den Flüchtlingslagern der Welt, das Sterben im Mittelmeer, das Leid in den Kriegsgebieten geraten in den Hintergrund…..

Sind wir bereit, auch oder gerade weil wir den eigenen Gürtel enger schnallen müssen, die viel beschworenen europäischen humanitären Grundsätze zu bewahren? Werte, die sich nicht in EURO messen lassen?

 Sehr akribisch verfolgen wir die Statistiken über Erkrankungszahlen, geheilte, Verstorbene……

Sind uns die Statistiken bewusst, die sagen, dass weltweit weit mehr Kinder jährlich verhungern, als die schlimmsten Prognosen zur Corona Pandemie an Todesfällen vorhersagen? Zählen wir ebenso akribisch die menschengemachten Todesfälle durch Kriege und differenzieren auch noch nach Toten durch deutsche Waffen? ( immerhin sind wir der drittgrößte Rüstungsexporteur der Welt)

 Die Hauptgefährdeten durch die Corona Erkrankung sind chronisch kranke Menschen…..

Was ist jedeR Einzelne bereit, zu tun um Ernährung, Lebensstil zu ändern, um diesen meist zivilisatorischen Krankheiten vor zu beugen? Und eine Landwirtschaftspolitik zu fordern, die natürliche, regionale Nahrungsmittel in unsere Läden bringt, auch wenn uns das etwas mehr kostet und die nächste Reise etwas weniger teuer wird oder die Unterhaltungselektronik zurückstehen muss und die diese Lebensmittel z.B. steuerlich subventioniert?

 Wie sagte meine Patientin? „Es kann doch so nicht weiter gehen…“

Bitte teilt diese Gedanken in Euren Kreisen. Auch gerne in den sozialen Netzwerken.  Erweitert sie. Sprecht mit so vielen Menschen wie möglich.

Und vor Allem: Teilt sie mit Euren Abgeordneten in Bund und Land. Die Lobbyisten derer, die so schnell wie möglich wieder ins alte Fahrwasser zurück wollen stehen wahrscheinlich bei denen Schlange. Werden wir zu Lobbyisten des Wandels!