Corona hat auch unsere Seminarplanung natürlich komplett über den Haufen geworfen. Mit unserem Gruppenschlafraum und den Gemeinschaftsduschen können wir die derzeit geltenden Hygieneschutzvorschriften nicht erfüllen. Aus diesem Grund haben wir für 2021 lediglich zwei Visionssuchen geplant, die im “Notfall” auch als reine Outdoorveranstaltungen möglich wären.

Wenn nicht jetzt, wann dann?

Die Frage, worum es in unserem Leben gehen soll, was unser Beitrag zur Gemeinschaft ist und wie wir dem Leben dienen können, rückt durch die Corona-Krise mehr denn je in den Fokus. Die Visionssuche ist ein wunderbares “Werkzeug” um uns mit der wilden Natur zu verbinden, ganz und gar lebendig zu sein und uns neu auszurichten.  Dazu laden wir Dich besonders auch im “Corona-Jahr 2021” ganz herzlich ein:

Visionssuche mit Gabriele Kaupp und Geseko von Lüpke
07. bis 20. Juli 2021
Infos zur Visionssuche

und

herzwärts – Visionssuche mit Ursula Wältring und Angela Schmid
22.09. bis 03.10.2021
Infos zur Visionssuche

 

Für Fragen zu den Kursen wende Dich bitte jeweils
an die im Link angegebenen Veranstalter.

 

Rückverbindung mit der Natur – der inneren wie der äußeren.
Selbsterfahrung, heilsame Bewegung, Meditation und wertschätzende Kommunikation. 
Permakultur und Selbstversorgung.
Das sind die Themen, die 2020 an diesem kraftvollen Ort wieder Raum finden.
Herzlich willkommen!

 

Für Fragen zu den Kursen wende Dich bitte jeweils an die im Flyer/Link angegebenen Veranstalter. Die Infos zu den Seminaren ab September folgen.

 

 

 

  • Visionssuche mit Gabriele Kaupp und Geseko von Lüpke,
    24. Juni bis 07. Juli 2020, FlyerVisionQuest2020

 

 

Erdfeste brauchen keine »Veranstaltungen« zu sein. Genauso gut sind kleine, informelle Aktivitäten, die davon handeln, auf als authentisch empfunde Weise mit Mitwesen – einschließlich der Erde selbst – zu kommunizieren.

Liebe Initiativträger*innen, liebe Partner!

Dieses Schreiben richtet sich an Sie/Euch, um mit Ihnen/Euch unseren Versuch zu teilen, den Sinn des weltweiten Ausbruchs der Lungenkrankheit Covid-19 zu begreifen; zu verstehen, was das mit der Erde zu tun hat und dadurch auch mit der ERDFEST-Initiative. Wie können wir Erdfeste vorbereiten und dann feiern, während wir uns bis auf Weiteres ganz zurücknehmen, niemanden treffen, keine Geselligkeit erlauben, gar vielfach selbst nicht zur Erde hinaus- dürfen? Wie können wir verarbeiten, dass im Ausbruchsgeschehen von SARS-CoV-2 etwas berührt wird, was im Zentrum von ERDFEST steht? Wie können wir darauf antworten?

Die Corona-Pandemie stellt für uns Menschen eine medizinische Katastrophe dar. Doch
ist diese medizinische Katastrophe vor allem, und das gilt es klar zu sehen, ein ökologisches Desaster. Die Corona-Pandemie ist die erste große ökologische Katastrophe, von der die ganze Menschheit heimgesucht wird. Ihre Konsequenzen sind unbekannt, die Auswirkungen nicht absehbar.

Das neue Corona-Virus vermehrte sich bisher – wie hunderte oder tausende anderer noch unbekannter Viren – in wildlebenden Tieren, die daran nicht erkrankten. Auf den Menschen ist es höchstwahrscheinlich auf einem Markt übergesprungen, wo Massen solcher oft vom Aussterben bedrohter Tiere – Zibetkatzen, Affen, Fledermäuse, Schuppentiere – in engen Käfigen gehalten, verkauft und geschlachtet werden.

Der Ausbruch der Krankheit beruht also darauf – und hier sind sich Virologen und Ökologen weltweit einig –, dass wir Menschen in die Lebensräume der Tiere eindringen, sie zerstören, die Arten ausdünnen, in denen die Viren versteckt existieren, und dass durch die Klima- katastrophe Artengefüge wegbrechen. Wenn Viren einen neuen Wirt suchen, finden sie zunehmend uns – wie bereits bei SARS, bei Ebola, beim Hendra- und Marburg-Virus.

Das ökologisch richtige Verhalten wäre, all diesen Wesen, die durch den zerstörerischen Kontakt mit dem Menschen ausgerottet werden und dabei ihre Erregerlast freisetzen, den Raum wiederzugeben, der ihnen gebührt. Das ökologisch richtige Verhalten wäre, Gegen- seitigkeit zu ermöglichen, indem wir aufhören, Lebensräume zu zerstören. Das Richtige wäre somit, sich zurückzunehmen, still zu sein, an seinem Platz zu bleiben, um den anderen (also die anderen Wesen) zu schützen.

 

Das Berührende an der Corona-Pandemie ist, dass genau das gerade jetzt von uns gefordert ist – in Form von Kontaktbeschränkungen, verordnet seitens unserer Regierungen. Wir nehmen uns zurück, stoppen die Rastlosigkeit, werden still – und hören in dieser Stille die Frühlingslieder der Vögel. Wir nehmen uns zurück, um die anderen zu schützen. Das ist die Idee. Wir tun gezwungenermaßen das, was wir – auf ökologischer Ebene, planetarisch – ohnehin tun müssen, um die Gegenseitigkeit wiederherzustellen, ohne die wir uns zerstören. Das ist die Idee des Virus’. Und das bildet auch den Kern der ERDFEST-Initiative: der andere zuerst. Das Leben zuerst. Das Virus gibt uns genau das, was wir geben müssen.

Die Idee des Virus’ zu verstehen heißt akzeptieren, dass wir unsere unmittelbare Bedürfnis- befriedigung aussetzen müssen um der anderen willen. So stellt sich plötzlich heraus, dass
die Ausgehbeschränkungen, die viele als einen bitteren Verlust von Verbindung erfahren, in Wahrheit die Möglichkeit schenken, wirklich verbunden zu sein. Denn wirklich verbunden sein heißt nicht, jederzeitigen Kontakt zum erwünschten Objekt herstellen können, auch innerhalb von Stunden auf der anderen Seite des Globus. Wirkliche Verbindung heißt, den anderen so zu behandeln, dass er den Raum hat, in dem er gesund bleiben und sich entfalten kann. Wirkliche Verbindung heißt, dem anderen Leben zu ermöglichen.

Die epidemiologisch notwendige Reaktion auf die Pandemie zwingt uns also zu etwas, was wir ohnehin zu tun aufgefordert waren: zu horchen, sein zu lassen, still zu werden. Der Ökologe Stephan Harding meint, Corona sei »eine letzte Chance, das Lokale zu lieben und schätzen zu lernen, klein zu sein, uns zu verlangsamen und weniger zu konsumieren, demütig zu sein und wieder schön zu werden, als eine Art unter vielen im riesigen blühenden irdischen Körper.«

Genau das bildete von Anfang an den Kern der ERDFEST-Initiative.

Niemand von uns weiß, wie lange die Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen nötig sein werden – weshalb ein Planen kaum möglich ist. Zum Glück sind die Erdfeste nicht darauf angewiesen, als Publikumsevent geplant zu werden, weil sie von innerer Haltung und In-Verbindung-Sein leben. Siehe die Einladung zum Mitwirken beim Erdfest 2020: »Das Erdfest begehen bedeutet NICHT, eine Veranstaltung organisieren zu müssen. Stattdessen können die Erdfest-Tage ein Anlass werden, bewusst inne zu halten. Aus dem Modus des Machens herauszugehen. Etwa gemeinsam einen Ort draußen aufzusuchen, der einen ruft. Dort still zu verweilen, um wahrzunehmen. Einen Baum, eine Wiese, einen Bach oder auch eine Industriebrache fragen: Was erfahre ich von dir? Und anschließend miteinander teilen, was dabei geschehen ist … Wie spannend das wäre! Ein Erdfest vom feinsten!« Unter den Gegebenheiten der Corona-Krise kann »ein Ort draußen« der Balkon, der eigene Garten sein, »gemeinsam« kann mit Menschen aus dem engsten Umkreis bedeuten.

Kein solches Erdfest ist zu klein. Und jedes ist das schönste – weil es seine Stimmigkeit jeweils ganz aus sich schöpft, während sämtliche Erdfeste in geteilter Haltung miteinander verbunden sind. Und indem all diese kreativen, subtilen Aktivitäten auf der ERDFEST- Webplattform – den Seiten Initiativträger*innen und Die Orte – geteilt werden, entsteht eine Sichtbarkeit, die dann auch politisch wirksam werden dann. Anhängend kommt nochmal die Vorlage zum Eintragen von Erdfesten auf erdfest.org.

Darüber hinaus wird es am 21. Juni, dem letzten der drei Erdfest-Tage, erstmals das Angebot einer Online-ERDFEST-Zusammenkunft geben, um unsere Erfahrungen miteinander aus- zutauschen – vom Nachmittag an, vielleicht bis Mitternacht. Hierzu demnächst mehr.

»Dem Lebendigen Lebendigkeit zurückschenken, bewusst sein – so eine Antwort geben auf den Zustand der Welt«: Das ERDFEST-Motto ist aktueller denn je.

Zu guter Letzt möchten wir an die »Erdfeste des Tages« erinnern, mit denen Andreas Weber in unserem ersten ERDFEST-Jahr 2018 auf Facebook versucht hat, regelmäßig festzuhalten, dass das Irdische, wenn es fruchtbar ist, wenn es Gegenseitigkeit herstellen darf, immer
und jederzeit ein Fest ist und dazu einlädt, Teil dieser Festlichkeit zu sein. Vielleicht kann dies dazu inspirieren, nun selbst kleine »Erdfeste des Tages« in Ihren/Euren Alltag in der Kontaktbeschränkung einfließen zu lassen: mit einfachen Gesten der Lebendigkeit die Bot- schaft der aktuellen Krise aufzunehmen und den anderen, die anderen Wesen zu sehen, zu begrüßen, ihnen Vortritt zu lassen, sie wirklich wahrzunehmen und zu spüren.

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»Der Himmel kommentiert mit Himmel.« Erdfest des Tages: Scylla.

»Ein Blau, das nicht Farbe ist, sondern Energie.«

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Erdfest des Tages: Krokus.

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»Blüte: Ei der Welt.«

Vielleicht haben einige von Ihnen/Euch Lust, ein – wie auch immer geartetes – »Erdfest des Tages« auf unserer ERDFEST-Facebookseite zu teilen? Das wäre klasse.

Mit herzlichem, erdverbundenem Gruß Hildegard Kurt und Andreas Weber

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Die ERDFEST-Initiative … sowie durch Spenden. wird gefördert durch Das Spendenkonto lautet

IBAN: DE67 4306 0967 1123 5542 01

Diese Einladung von Manuela und Carsten Essig leite ich gerne an Dich weiter. Alle Infos zu den beiden findest Du auf ihrer Webseite: https://leben-lieben-lernen.com

Ihr Lieben!

Die Einschränkungen unserer Bewegungsfreiheit werden noch andauern und somit auch die emotionalen Belastungen, die daraus entstehen. Damit bleibt auch das erhöhte Potenzial für Konflikte – vor allem in der Beziehung oder mit den Kindern bestehen.

Aus diesem Grund möchten wir Euch in dieser herausfordernden Zeit zu einem Online Live Telefonat zu folgendem Thema einladen: “Was können wir in dieser Ausnahmesituation tun, um gut für uns zu sorgen, um Konflikte zu deeskalieren und um offen zu bleben für eine Verbindung zu unseren Partnern?”

Das Telefonat wird drei Teile beinhalten und ca. 1 Stunde dauern:

Mehr Entspannung und Deeskalation in Beziehungen – wie kann das funktionieren?: Die Erfahrung von Liebe, in der wir uns wirklich gesehen fühlen und uns entfalten können hat etwas tief Nährendes und Erfüllendes. Jedoch kommen wir in Zeiten wie diesen sehr schnell an unsere Grenzen. Wir sind angespannt und gereizt, weil uns die aktuelle Situation belastet und wir nicht wissen, wie die Zukunft aussieht. Vielleicht sind dadurch Unsicherheit und Angst unsere ständigen Begleiter.

In dieser ohnehin gereizten Stimmung braucht es nur ein unbedacht geäußertes, vielleicht falsch verstandenes Wort, um einen Streit vom Zaun zu brechen. Rückzug, Abwehr oder Beschuldigungen sind die Folgen.

Das muss nicht sein! Aber was können wir tun, um etwas mehr Entspannung und Frieden in unser aktuelles Miteinander zu bringen?

Um die Fähigkeit, unsere Verbindung zum anderen offen, vertrauensvoll und aufrecht zu halten, mussen wir spüren, was in uns ausgelöst wird, wenn wir glauben vom anderen angegriffen, beschuldigt oder verlassen zu werden. Dann erst können wir beginnen bewusst zu agieren anstatt mechanisch zu reagieren.

Darüber hinaus geht es darum, was wir in Konfliktsituationen tun können, um für uns zu sorgen, Grenzen zu setzen und angemessen zu kommunizieren.

Verantwortung für unsere alten Wunden und die daraus entstandenen Verhaltensweisen zu übernehmen ist bereits in “normalen” Zeiten eine große Herausforderung. Liebe in Beziehung ist eine Kunst! In Zeiten wie diesen bedarf sie größter Aufmerksamkeit und etwas Disziplin.

Fragen und Antworten: Wir gehen auf einige aktuelle Stresssituationen und ggf. deren Lösungsansätze ein, die von Teilnehmern dieses Telefonats geteilt werden.

Meditation: Wie können wir in Zeiten von Anspannung, Stress und Unruhe etwas inneren Frieden finden.

Wir laden Dich also herzlich ein am Samstag, den 25.4. via Zoom ab 21:00 Uhr bis ca. 22:00 dabei zu sein.

Anmeldung: Schreibe uns eine Nachricht über unser Kontaktformular oder direkt an kontakt@leben-lieben-lernen.com und wir schicken Dir dann einen Zoom Link zu.

Wir wünschen allen gute Gesundheit und freuen uns auf den gemeinsamen Abend mit Euch!

Manuela & Carsten

Liebe Freunde,

Als ganzheitlich denkende Ärzte und Menschen sind wir uns bewusst, dass Krankheiten nicht aus dem leeren Raum als Unfall entstehen, sondern eine Botschaft in sich tragen und nach Veränderungen fragen. Was beobachten wir und müssen wir uns von der kollektiven Corona Krankheit fragen lassen?

Und wahrscheinlich gibt es noch viel mehr Fragen und die Reihenfolge folgt nicht der Wichtigkeit.

Wir applaudieren derzeit den systembedeutenden Funktionsträgern der Gesellschaft. Mit Ausnahme vielleicht der Ärzte sind das die Krankenschwestern und – pfleger, die AltenpflegerInnen, die ErzieherInnen, die VerkäuferInnen, die Müll Leute, die BusfahrerInnen ….. , also alles Niedrigverdiener……

Sind wir bereit zu einer Steuerpolitik, die diesen Menschen ihren systemrelevanten Dienst in Zukunft auch finanziell honoriert?

 Wir nehmen gerade große Einschränkungen auf uns, um unsere Alten zu schützen…..

Wollen wir sie nur am Leben erhalten, oder sie in Zukunft auch wieder mehr in die Gesellschaft einbinden, ihrem Rat und ihrer Lebenserfahrung zuhören? 

Als Beispiel sei eine 94 jährige Dame zitiert, die mir am Hausbesuch gesagt hat : „ So etwas musste einmal kommen, das konnte ja nicht so weiter gehen mit dem immer Schneller und immer Mehr…“ 

Und könnte es so etwas wie eine gegenseitige Solidarität geben: Die Jungen achten jetzt auf die Älteren und die Älteren, die auch in Politik und Wirtschaft noch das Sagen haben, ändern ihren Lebensstil und ihr Reiseverhalten, sodass für die kommenden Generationen die Erde bewohnbar bleibt?

 Die Politik hört derzeit sehr auf den Rat der Wissenschaftler, um den Tod zu vermeiden, der unmittelbar an die Tür klopft– und tut gut daran….

Wieso eigentlich missachten wir seit ca 30 Jahren den Rat der Wissenschaftler, die uns mit immer deutlicheren Ergebnissen aufzeigen, dass der Tod der Erde als Wohnung für Menschen unübersehbar an der Gartentüre steht und gerade so langsam die Einfahrt herauf kommt?

 Die Staaten nehmen zur Zeit sehr viel Geld in die Hand um kurzfristig der Wirtschaft wieder auf die Beine zu helfen….

Mit sehr viel weniger Geld hätten wir den Ausstieg aus der Kohleverstromung kurzfristig realisieren und weitere sehr nachhaltige Maßnahmen zum Erhalt des Planeten anstoßen können. 

Sind wir dazu bereit, auch dafür genau so viel in die Hand zu nehmen und das von der Politik ein zu fordern, oder werden wir uns mit dem Argument abspeisen lassen, dass jetzt gerade dafür nach der Corona Krise nun wirklich kein Geld mehr da ist?

 Sehr viele Regionen in Europa und weltweit kommen in sehr große Bedrängnis, weil wir nicht mehr reisen können……

Ist es klug und weise, Strukturen aufrecht zu erhalten, die ganze Regionen in existentielle Abhängigkeit vom Wohlstand anderer drängen, oder wollen wir in Zukunft eine Situation schaffen, in der wir uns gegenseitig unterstützen, um als wirklich gleichwertige selbständige Partner nebeneinander zu stehen. Auch wenn das bedeutet, dass damit zum Beispiel die südeuropäischen oder afrikanischen Länder plötzlich zu Konkurrenten werden und das derzeitige neokolonialistische System, von dem nur die reichen Länder profitieren nicht mehr funktioniert?

 Wir erlauben derzeit dem Staat, unsere bürgerlichen Freiheiten massiv einzuschränken…..

Heißt das, dass wir uns dieser unschätzbaren Freiheiten wieder bewusst werden und sehr wachsam sein werden, dass diese Einschränkungen, einmal eingeführt und erprobt, nicht zur neuen Normalität werden? Sind wir uns der Begrenzungen bewusst, die schon lange unsere demokratische freiheitliche Ordnung einschränken, indem wir auch noch zustimmen, dass Politik weitgehend von den globalen Konzernen bestimmt wird, deren Hauptinteresse ist, uns zu willfährigen Konsumenten zu machen, die fröhlich die Ressourcen der kommenden Generationen verspeisen? Werden wir als Gesellschaft umso aufmerksamer sein, wenn rechtsgerichtete Parteien und Gruppierungen das Grundgesetz verbiegen, um es dann zu zerstören, wie es unser Land bereits einmal erlebt hat?

 Viele Menschen verbringen derzeit viel Zeit in ihren Familien mit den Kindern und genießen den Zugewinn an Lebensqualität…..

Wollen wir wirklich sobald wie möglich ins alte Hamsterrad des immer mehr, schneller, größer zurück, das uns das Paradigma vom stets notwendigen Wachstum aufzwingt, oder erkennen wir den Wert immaterieller Lebensqualität, die anerkennt, dass es auf einem endlichen Planeten kein unendliches Wachstum geben kann und dass Lebensfreude nicht eine Frage des Kontostandes und der möglichen Fernreisen ist?

 Viele Familien stoßen derzeit auch an ihre psychischen Grenzen und es nimmt häusliche Gewalt zu, weil wesentliche Werkzeuge der Selbstwahrnehmung und Konfliktlösung nicht geübt sind…..

Können wir uns Schulen vorstellen, in denen sozial – emotionales Lernen, der Umgang mit Gefühlen, Schulung von Körperwahrnehmung, soziale Interaktion, Kommunikation und Konfliktlösung mindestens einen so hohen Stellenwert einnehmen, wie kognitives Lernen, das letztlich nur Bildung mit Ausbildung verwechselt?

 Alle Vorgänge um die Corona Epidemie binden das mediale Interesse und die humanitären Katastrophen in den Flüchtlingslagern der Welt, das Sterben im Mittelmeer, das Leid in den Kriegsgebieten geraten in den Hintergrund…..

Sind wir bereit, auch oder gerade weil wir den eigenen Gürtel enger schnallen müssen, die viel beschworenen europäischen humanitären Grundsätze zu bewahren? Werte, die sich nicht in EURO messen lassen?

 Sehr akribisch verfolgen wir die Statistiken über Erkrankungszahlen, geheilte, Verstorbene……

Sind uns die Statistiken bewusst, die sagen, dass weltweit weit mehr Kinder jährlich verhungern, als die schlimmsten Prognosen zur Corona Pandemie an Todesfällen vorhersagen? Zählen wir ebenso akribisch die menschengemachten Todesfälle durch Kriege und differenzieren auch noch nach Toten durch deutsche Waffen? ( immerhin sind wir der drittgrößte Rüstungsexporteur der Welt)

 Die Hauptgefährdeten durch die Corona Erkrankung sind chronisch kranke Menschen…..

Was ist jedeR Einzelne bereit, zu tun um Ernährung, Lebensstil zu ändern, um diesen meist zivilisatorischen Krankheiten vor zu beugen? Und eine Landwirtschaftspolitik zu fordern, die natürliche, regionale Nahrungsmittel in unsere Läden bringt, auch wenn uns das etwas mehr kostet und die nächste Reise etwas weniger teuer wird oder die Unterhaltungselektronik zurückstehen muss und die diese Lebensmittel z.B. steuerlich subventioniert?

 Wie sagte meine Patientin? „Es kann doch so nicht weiter gehen…“

Bitte teilt diese Gedanken in Euren Kreisen. Auch gerne in den sozialen Netzwerken.  Erweitert sie. Sprecht mit so vielen Menschen wie möglich.

Und vor Allem: Teilt sie mit Euren Abgeordneten in Bund und Land. Die Lobbyisten derer, die so schnell wie möglich wieder ins alte Fahrwasser zurück wollen stehen wahrscheinlich bei denen Schlange. Werden wir zu Lobbyisten des Wandels!

Friedensreich Hundertwasser schuf 1988 ein Bild mit dem Titel “Friedensvertrag mit der Natur”. Wie kein anderer Künstler war er der Natur zugewandt, liebte und verehrte sie, verstand und erfühlte sie und rief unermüdlich uns – seine Mitmenschen – zu einem neuen Bündnis mit  der Natur auf. Er inspiriert und berührt mich zutiefst, seine Texte treffen den Kern dessen, was “schief läuft” in unserer Epoche.

Mutig, unerschütterlich und aufrecht stand er als Künstler für eine Rückverbindung mit der Natur.

Eine liebe Freundin hat mir heute diesen Text von ihm per Post geschickt.
Es ist Sylvester, ein neues Jahr will gelebt und erfüllt werden und dieser Text genau zu diesem Fest besonders gut.

Deshalb möchte ich ihn mit Dir teilen:

“Das Recht und die Pflicht der Menschheit, alle Streitigkeiten zwischen Menschen beiseite zu legen und einen Friedensvertrag mit der Natur zu schließen, der einzigen übergeordneten Macht, von der der Mensch abhängig ist. Der Friedensvertrag mit der Natur muss folgende Punkte beinhalten:

  1. Wir müssen die Sprache der Natur lernen, um uns mit ihr zu verständigen.
  2. Rückgabe von Territorien an die Natur, die der Mensch sich widerrechtlich angeeignet und vergewaltigt hat.
  3. Toleranz der Spontanvegetation.
  4. Die Schöpfung des Menschen (Kunst) und die Schöpfung der Natur müssen wiedervereinigt werden. Die Entzweiung dieser Schöpfung hatte katastrophale Konsequenzen für die Menschen.
  5. Leben in Harmonie mit den Gesetzen der Natur.
  6. Wir sind nur Gäste der Natur und müssen uns dementsprechend verhalten. Der Mensch ist der gefährlichste Schädling, der je die Erde verwüstet hat. Der Mensch muss sich selbst in seine ökologischen Schranken zurückverweisen, damit die Erde sich erholen kann.
  7. Die menschliche Gesellschaft muss wieder eine abfalllose Gesellschaft werden. Denn nur der, der seinen eigenen Abfall ehrt und wiederverwertet in einer abfalllosen Gesellschaft, wandelt Tod in Leben um und hat das Recht, auf dieser Erde fortzubestehen. Dadurch, dass er den Kreislauf respektiert und die Wiedergeburt des Lebens geschehen lässt.”

Bruthühner sind eine Seltenheit geworden.
Wenn ein Huhn brütet, sich also auf ein Nest mit Eiern setzt und so lange sitzen bleibt, bis aus den Eiern kleine Küken schlüpfen, hört es auf täglich ein Ei zu legen. Meist macht es dann sogar eine längere Legepause, denn nach erfolgreicher Brut widmet sie sich zuerst einmal über Wochen liebevoll ihren Küken und sucht frisches, gesundes Futter, um auch die eigenen Reserven wieder aufzufüllen.

In einer Landwirtschaft, die auf Masse setzten muss, weil die Preise und Margen keinen Spielraum lassen, ist ein solches Verhalten unerwünscht weil unrentabel.
Die Eier werden effektiv in Brutautomaten ausgebrütet, Hühner mit starkem Bruttrieb werden nicht weiter für die Zucht verwendet und so bleibt am Ende ein legefreudiges Hochleistungshuhn, das geschlachtet wird sobald es in die erste Mauser (Federwechsel nach ca. 1,5 Jahren) kommt.

Wir haben in den letzten Jahren immer wieder Hühner alter Hühnerrassen eingekreuzt. Unsere Grundlage war das “New Hempshire”-Huhn – ein gutes und solides “Zweinutzungshuhn”, das leckere Eier legt und auch genug Fleisch ansetzt.

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Bunte Hühnerschar mit Hahn

Diese Rasse hat aber keinen ausgeprägten Bruttrieb und so haben wir ein paar Altsteirer Hühner, Sulmtaler, Sperber und Deutsches Reichshuhn (ja ich weiß, ein blöder Name….heisst aber trotzdem so und ist ein tolles Huhn!) eingekreuzt.

Auffällig war sofort, dass die Küken, die von einem Huhn (statt von einem Automaten) ausgebrütet wurden, selbst einen deutlich stärkeren Bruttrieb haben. Im Lauf der Zeit entwickelten sich immer mehr Hühner mit Bruttrieb und im letzten Frühling/Sommer hatten wir insgesamt acht (!!!) Hühner, die sich ein Nest angelegt haben (im Hühnerstall, im Ziegenstall, im Hof…) und Eier ausgebrütet haben. Wir nehmen diese Hühner gerne aus dem Hühnerstall und quartieren sie in ein “Einzelzimmer”, denn auf diese Weise können andere Hühner keine frischen Eier dazu legen und das Bruthuhn kann in aller Ruhe Brutpflege betreiben.

Wenn die Küken schlüpfen, lassen wir die Glucke mit ihrer Schar zuerst in den Hof. Dort sind sie vor Feinden besser geschützt, finden ausreichend Futter und bewegen sich in einem übersichtlichen Rahmen, d. h. die Küken gehen auch nicht so leicht verloren.

Mittagspause auf dem Fels unterm Apfelbaum

Für uns ist es bezaubernd, wenn wir am Tisch in der Stube sitzen und vor dem großen Fenster die Küken mit ihrer Mutter beobachten können!

Pubertäre Hühnerküken auf unserem Fensterbrett vor der Stube

Auffallend ist auch, dass diese Küken – die von ihrer Mutter alles Wichtige lernen – ungleich viel klüger, vorsichtiger und wehrhafter sind als ihre Artgenossen aus dem Brutautomaten. Sie fangen Insekten aus der Luft, wissen wo sie saftige Käfer und Würmer finden, liegen genüsslich in der Mittagssonne und baden in Sand und trockener Erde (auf diese Weise halten sie sich Parasiten vom Leib).

am Futterplatz in der Wiese

Und wenn wir Dir jetzt Lust gemacht haben ein Bruthuhn zu beherbergen
und Du viel Platz und einen sicheren Stall zur Verfügung hast: wir würden in diesem Frühling sogar das ein oder andere Bruthuhn abgeben, denn wir haben nun mehr als wir brauchen und es wäre uns eine Freude, wenn sich zumindest bei Hobbyhaltern wieder natürliche Hühner verbreiten würden (in unserer Familie haben wir schon für entsprechende Verbreitung gesorgt! Neffe und Geschwister sind bereits “infiziert”…).

Schreib’ uns einfach, wir würden uns freuen! info@hoellbachhof.de

Am 22. Dezember 2014, vor fünf Jahren also, sassen wir in Burgweintingen beim Notar und haben den Kaufvertrag für den Höllbachhof unterschrieben. Mein Gott war ich damals aufgeregt….

Fünf Jahre. Eigentlich fühlt sich das völlig unwirklich an.
Wir haben oft das Gefühl, schon viel länger hier zu leben. Wir sind in diesen Jahren Stück für Stück mit dem Hof zusammen gewachsen, vertraut geworden, er ist uns Heimat im besten Sinn des Wortes geworden. Es ist eine Liebesbeziehungen gewachsen zwischen uns und diesem himmlischen Ort mitten in der “Hölle”.

Im Rückblick sehe ich, wie viel wir hier schon “geschafft” haben in so kurzer Zeit:

Am Anfang stand der “Nestbau”. Wir haben die Stube in einen hellen, freundlichen Raum umgestaltet – die dunkle Vertäfelung aus antikem Holz abgebaut, einen Durchbruch in die dicke Granitmauer gestemmt und ein großes Fenster mit Balkontüre zum Hof eingebaut.
Wir haben eine Küche ins Seminarhaus eingebaut, damit die Seminargäste dort alles vorfinden was sie brauchen und wir unseren Privatbereich für uns privat bewohnen. Wir haben Betten für den Gruppenschlafraum gebaut um das Matratzenlager aufzuwerten. Wir haben fünf Gästezimmer im Haupthaus saniert, neu eingerichtet und einen eigenen Zugang geschaffen. Wir haben die Holzterrasse am Seminarhaus erneuert und das Seminarhaus baurechtlich genehmigen lassen.

Seminarhaus im Spätsommer

Wir haben hinter dem Hof eine Streuobstwiese mit 70 Obstbäumen gepflanzt. Haben auf dem Schotterhügel neben dem Parkplatz einen Waldgarten angelegt, der durch viel Mulch und Pflege nun auf fruchtbarem, üppigen Humus wächst.

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Streuobstwiese frisch gepflanzt

Wir haben dreissig Rosenbüsche, zwanzig Lavendelstauden und 50 Phloxstauden gepflanzt, damit Schmetterlinge, Bienen und andere Insekten den ganzen Sommer über zuverlässig Futter finden.

Blumen und Gemüse

Lavendel, Stefan und ein “Schwalbenschwanz”

Wir haben alte Zäune entfernt, entrümpelt, geputzt und geordnet.

Wir konnten in Zumhof (ca. 5 km von hier) 4 ha Land dazu kaufen – 1 ha Acker und 3 ha Grünland. 40.000 qm die wir biologisch bewirtschaften, wo das Futter für unsere Tiere und Ackerfrüchte für uns wachsen.

Der Acker in Zumhof

Wir haben eine Scheune gebaut und eine Photovoltaikanlage installiert.

Und das ist wohl erst der Anfang, den Ideen haben wir im Überfluss und Freude am Tun ebenfalls.

Im nächsten Schritt werden wir eine neue Holzheizung für den Hof anschaffen. Unsere Ölheizung ist rund 35 Jahre alt und Erdöl ist auf Dauer für uns keine Option. Brennholz gibt es hier im Bayerischen Wald mehr als genug. Der Borkenkäfer vernichtet im trockenen Sommer unzählige Fichten und wir sind zuversichtlich, dass wir auch langfristig unseren gesamten Holzbedarf durch Käfer- und Bruchholz decken können, d. h. wir werden das Holz bei den umliegenden Bauern kaufen, wo wir sicher sein können, dass keine monströsen Maschinen gesunde Bäume abmähen, sondern in kleinteiliger Handarbeit Bruch- und Käferholz aussortiert und zu Brennholz verarbeitet wird.

Unser Traum ist es, den Hof mit weitläufigen Hecken zu umfassen. Wildhecken, die Windschutz bieten, Nistplatz und Futterquelle für Wildtiere sind. Dieses “Projekt” wird sich wohl über Jahre erstrecken – von Herbst zu Herbst ein paar Meter mehr.

In einem nassen Stück Wiese haben wir im Sommer ein “Probeloch” gegraben um über’s Jahr zu beobachten, ob sich dort ausreichend Wasser für einen Teich sammeln ließe. Das Ergebnis ist besser als erhofft: Die Erde dort ist so lehmig, dass sich das Wasser ohne weitere Maßnahme sammelt und hält. Unser “Miniteich” hielt auch in der trockenen Sommerzeit mühelos den Wasserstand! Wir werden die Wintermonate nutzen und beim Naturschutzamt anfragen, um dort ein Biotop mit Teich errichten zu dürfen.

Alles, was wir unternehmen, dient dem einen Zweck: das Leben in dem uns möglichen kleinen Rahmen zu hüten, zu ehren und zu mehren.

Die Lust der Wildtiere ist der Frust des Selbstversorgers….

Seit vier Jahren bewirtschaften wir nun den Garten hier am Höllbachhof. Von Jahr zu Jahr beobachten wir, wie sich das Leben mehrt, wie die Insekten zahlreicher und vielfältiger werden, Bienenschwärme frei in unsere Beuten einziehen, Vogelpaare nisten und ihre Jungen hier groß ziehen.

Bienenschwarm zieht in Beute ein

Aber auch die Wühlmäuse vermehren sich rasant und erobern Beet für Beet unseren Gemüsegarten.

Bei dem berühmten Permakultur’ler Sepp Holzer habe ich gelesen, dass es “keine Schädlinge gibt, nur gierige Gärtner”. Das hab’ ich mir zu Herzen genommen und mich innerlich damit ausgesöhnt, dass etwa ein Drittel der Ernte an unsere Vogelfreunde und die Wühlmäuse geht.

Aber in diesem Jahr hat sich das Verhältnis umgekehrt und das war doch manchmal sehr frustrierend und entmutigend.

Begonnen hat es mit den frühen Zuckerschoten: diese wunderbaren Früchte gehören zu den ersten, die im Garten erntereif werden. Sie sind vielseitig verwendbar und köstlich und ihre Wurzeln reichern so ganz “nebenbei” auch noch den Boden mit Stickstoff an.

Die erste Portion haben wir geerntet. Dann haben die Vögel die köstlichen Kerne in den grünen Schoten entdeckt und allesamt leer gefressen. Das ging schneller als wir Netze aufstellen konnten.

Weiter ging’s auf unserem Acker. Wir haben vier lange Reihen Kartoffeln gepflanzt. Trotz heftiger Trockenheit haben alle gut gekeimt und kräftige, kleine Pflanzen ausgebildet. So dann kamen Scharen von Kartoffelkäfern geflogen und haben sich dankbar auf diesen Pflänzchen nieder gelassen, sich fleissig begattet, Eier gelegt und munter vermehrt. Wochenlang waren wir jede freie Stunde auf dem Acker und haben von Hand tausende Käfer, Larven und Eier abgesammelt. Sobald wir am Ende einer Reihe angelangt waren, konnten wir vorne von neuem beginnen. Es war uferlos.

Kartoffelkäferlarven und Marienkäfer

Die Kartoffelkäfer haben hier keine natürlichen Fressfeinde. Nicht einmal Hühner oder Laufenten mögen die bitteren Gesellen! Sie sind extrem fruchtbar und können in einer Saison drei Generationen auf dem Acker etablieren. Sie fressen in Windeseile die Pflanzen kahl und die Kartoffelernte entfällt vollständig.

Ja, es gibt ein Spritzmittel, das auch die Bio-Bauern einsetzen dürfen. Aber auch wenn es sich bei dem Hauptwirkstoff um ein natürliches Öl handelt (Neemöl), vernichtet es neben den Kartoffelkäfern eben auch alle anderen Insekten, die auf dem Acker leben. Vor allem Marienkäfer legen ihre Eier ebenfalls gerne auf den Kartoffelpflanzen ab, aber auch das grüne Heupferd tummelt sich dort und viele Käfer und Krabbeltiere, die ich namentlich nicht mal kenne. Also scheidet diese Option aus und wir werden uns im nächsten Jahr auf zwei Kartoffel-Reihen reduzieren.  Das ist von Hand leichter zu schaffen und reicht für unseren Eigenbedarf auch.

Kartoffelkäferlarven

Als die Kartoffelkäfer mehr oder weniger erfolgreich abgewehrt waren, hatten dann die Wühlmäuse im Gemüsegarten die Vorherrschaft übernommen: Mehr als siebzig Salatköpfe, mindestens 40 Kürbisse, 12 Gurkenpflanzen und nahezu alle Karotten und rote Beete haben sie vollständig verspeist.

Parallel dazu haben unsere Vogelfreunde, die zum Glück auch die Kohlpflanzen komplett raupenfrei gehalten haben,  die Blaubeeren und Erdbeeren verspeist. Sobald eine Frucht annähernd reif war, war sie weg.

….

Während ich diese Zeilen schreibe, kann ich die Vögel beobachten, die sich den ganzen Tag über das Futter aus unseren drei Vogelhäuschen holen. Verschiedene Meisenarten (Blau- und Kohlmeisen, Tannen- und Haubenmeisen), ein paar Rotkehlchen, Kleiber und ab und zu ein Buntspecht. Ich liebe diese wackeren, kleinen Kerlchen, die so unerschrocken der Kälte trotzen und emsig den ganzen Tag Futter sammeln. Wie könnte ich ihnen die Freude an unseren sommerlichen Beeren verwehren?

Finkenschwarm am Vogelhaus

….

Unser Walnussbaum hat in diesem Jahr spät noch mal Frost abbekommen und deshalb keine Früchte ausgebildet. Dafür hingen die Haselnuss-Sträucher üppig voll. Zum Glück für die Eichhörnchen! In diesem Jahr gab es im Wald überhaupt keine Eicheln und nur sehr wenig Bucheckern  So waren diese Wildtiere in Not und haben innerhalb von wenigen Tagen alle Haselnuss-Sträucher hier am Hof abgeräumt.

Auch dem Eichelhäher fehlten seine Waldfrüchte. Er hat dafür die Samenstände unserer Mohnblumen, von Herzgespann und Liebstöckel gepflückt.

Unser Plan sieht nun vor, dass wir eine lange Reihe im Gemüsebeet komplett mit Hasendraht unterlegen und einfassen, damit wir ein sicheres Beet für Karotten, Salat und Gurken haben.
Und Nussbäume werden so viele gepflanzt, dass auch dann Nüsse für uns übrig bleiben, wenn wir die Waldtiere mit versorgen.
Für die Beeren bauen wir stabile Rahmen mit Netzen, damit wenigstens ein Teil von uns geerntet wird. Wir teilen gerne. Aber am Ende sollte genug übrig sein, dass wir im Winter kein Gemüse einkaufen müssen 😉

 

 

Im April kam ein großer Karton mit 76 kleinen Pflänzchen – unsere zweijährigen Paulownia-Baumkinder aus der Paulownia-Baumschule. Sie sollten unsere Baum-Pioniere auf dem Acker sein.

Im Lauf der nächsten beiden Jahre wollen wir nämlich unseren Acker (1 Hektar in Zumhof) in eine kleine “Baumfeldwirtschaft” umwandeln: Wir werden vier lange Reihen mit Bäumen pflanzen, die den Acker in drei Stücke gliedern. Der große Vorteil einer solchen Mischung aus Acker und Baumreihen besteht im Zusammenspiel: Das Laub der Bäume fördert den Humusaufbau und in den heissen, trockenen Sommermonaten spenden die Bäume den Ackerfrüchten Schatten, bieten Schutz bei Starkregen und Wind. Zudem wird der Ertrag auf der Fläche insgesamt gesteigert: zwar wird sowohl die Ertragsmenge der Feldfrüchte wie auch der Bäume durch die dichte, intensive Nutzung etwas eingeschränkt, zusammen ergibt diese Mischung jedoch eine Ertragssteigerung.

Auch das ist Permakultur: es geht darum, die Garten- und Feldflächen möglichst intensiv zu bewirtschaften, den Ertrag zu steigern, um der Natur im Ausgleich Wildnisräume zurück zu geben. Flächen, die dann entsprechend nicht beerntet und “kultiviert” werden, sondern Rückzugsraum für Wildtiere und -pflanzen sind.

Langfristig ist der Plan, dass die Baumreihen auf dem Acker uns mit Brennholz versorgen. Wir wählen daher Baumarten, die man gut “auf den Stock setzten” kann, deren Stamm also nach ein paar Jahren abgeschnitten wird und die dann in der Lage sind, aus den Wurzeln neu auszutreiben. So werden die Bäume nicht getötet, sondern lediglich das Holz geerntet. Für diese Wirtschaftsweise eignen sich z. B. Weiden, Haselnüsse, Pappeln und: die PAULOWNIA.

Die Paulownia ist noch ein Neuling hier in Europa. Sie stammt aus Asien, ist auch unter dem Namen “Kaiserbaum” oder “Blauglockenbaum” bekannt und bringt viele hervorragende Eigenschaften mit: Sie ist extrem schnellwüchsig, hat aussergewöhnlich hartes, stabiles Holz, speichert große Mengen CO2 durch ihre großen Blätter, sie bildet eine lange Pfahlwurzel aus, die – sobald sie das Grundwasser erreicht hat – es möglich macht, auch harte Trockenzeiten und starke Fröste zu überstehen und sie ist eine hervorragende Bienenweide. Ausserdem ist sie nicht infasiv, d. h. sie breitet sich nicht unkontrolliert auf Kosten heimischer Pflanzen in den Wildnisräumen aus. Der Haken daran: bis ihre Wurzeln das Grundwasser erreichen, ist sie frostempfindlich und in den ersten beiden Jahren braucht sie umfangreichen Schutz vor “Konkurrenz”.

Wir haben für jedes Pflänzchen ein großes Pflanzloch ausgehoben, haben es mit feiner Komposterde gefüllt, die Pflanzscheibe dann großzügig mit Vlies und Mulch bedeckt.

Anfang Mai gab es einen späten Frost, etwa  die Hälfte der Pflänzchen haben leichten Schaden genommen. Sie haben ihre Blätter abgeworfen, später dann aber neu ausgetrieben. Trotzdem war es offensichtlich, dass sie geschwächt in den Sommer gingen.

Dann kam eine lange, trockene und heisse Phase. Wir haben jeden zweiten Tag ausgiebig gegossen, trotzdem hat etwa die Hälfte der Pflänzchen diese Wetterperiode nicht überstanden. Von den 38 Bäumchen die sich behauptet haben und ordentlich gewachsen sind, haben dann im Herbst 28 Stück die Wühlmäuse verspeist.

Zehn kleine Paulownien stehen noch am Acker. Ich denke, wir können dieses Experiment ohne Zweifel als mißlungen bezeichnen. Aber dieses Risiko war uns bewußt und mein Freund Stanko würde sagen: “again what learned” 😉

 

Interessant ist, dass am gegenüberliegenden Feldrand rund 200 kleine Pappeln ganz von selbst angeflogen und aufgegangen sind. Kleine, gesunde Bäumchen, die zwischen den Zwiebeln und Kartoffeln prächtig gediehen sind – ganz ohne Giessen, Mulchen oder Kompostzugaben. Als würde die Natur uns zeigen, wie das auch aussehen könnte…. Wir haben diesen Tipp dankbar angenommen und die stark ausgelichtete Paulownia-Baumreihe mit diesen kleinen Pappeln aufgefüllt.

Jetzt stehen zusammen mit den zehn verbliebenen Paulownien nun 66 regionale Pappeln. Wir sind gespannt, wie viel Leben sich im Frühling dann dort zeigen wird…